Katzen

Epilepsie bei Katzen

Ursachen

Man unterscheidet zwei Formen der Epilepsie:

Primäre (idiopathische) Epilepsie

Sie ist vermutlich erblich bedingt. Bei einer entsprechenden Untersuchung sind keine hirnorganischen Veränderungen feststellbar. Nur ein sehr kleiner Teil von Katzen mit Epilepsie leidet unter dieser Form.

Sekundäre (erworbene) Epilepsie

Für diese Form kommen zahlreiche Auslöser in Frage. Dazu gehören Vergiftungen, die Folgen einer Narkose oder Impfung, Schädelverletzung, Futterallergie, Stoffwechselstörung, Diabetes und Infektionskrankheiten (vor allem FIP, die feline infektiöse Peridonitis).

Anzeichen für einen bevorstehenden Anfall

  • Nervosität und ungewöhnliche Schreckhaftigkeit
  • Glasiger Blick
  • Die Katze will nicht am Kopf gestreichelt werden
  • Appetitmangel
  • Kein Kotabsatz über 1-2 Tage
  • Eventuell vorhandene Artgenossen zeigen der Katze gegenüber Aggressionen

Was tun bei einem Anfall?

Leichter gesagt als getan: Ruhe bewahren. Wirst du selbst ängstlich und hektisch, überträgt sich das auf deine Katze, auch wenn sie in dem Moment nicht ansprechbar ist. Meist verkrampft sich bei einem Anfall der gesamte Körper, sie liegt mit hochgebogenem Nacken auf der Seite oder dem Bauch, die Beine sind steif ausgestreckt. Die Muskulatur zuckt und es werden enorme Kräfte frei. Nimm möglichst Gegenstände weg, an denen sich das krampfende Tier verletzten könnte. Fasse es während des Anfalls nicht an, wenn deine Hände ungeschützt sind. Manche Katzen beißen krampfhaft zu oder krallen sich fest und lösen die Kiefer- und Pfotenmuskulatur erst nach Abklingen des Anfalls wieder.

Manche Tiere bekommen regelrechte Renn-Anfälle und rasen mit irrer Geschwindigkeit gegen die Wände, Möbel, Türen usw. Sollte deine Katze dazugehören, suche dir einen großen Karton, dessen Wände du mittels weicher Materialien zur „Gummizelle“ machen kannst. Diesen Karton kannst du dann über die Katze stülpen und festhalten, bis der Anfall vorüber ist.

Nach dem Anfall

Deine Samtpfote verbraucht während eines Anfalls eine immense Menge an Energie – vergleichbar mit einem Menschen, der einen Marathonlauf absolviert. Sie wird danach unbedingt fressen wollen. Lasse sie so viel fressen, wie sie mag. Am besten eignet sich hier Nassfutter, da Trockenfutter im Magen aufquillt und durch die große Menge Magenbeschwerden verursachen könnte.

Diagnose

Epilepsie zu diagnostizieren ist nicht einfach und sehr langwierig. Deshalb solltest du im Verdachtsfall nach einem Tierarzt suchen, der in diesem Bereich Erfahrung hat. Zunächst wird er ein großes Blutbild machen sowie Kot und Urin untersuchen. Sind die Anfälle beispielsweise durch eine Vergiftung oder Stoffwechselstörung ausgelöst, klingen sie nach der Behandlung der Grunderkrankung wieder ab. Wird bei dieser Ausschlussdiagnostik kein Auslöser für die Anfälle gefunden, kann über die Untersuchung der Gehirnflüssigkeit nach Entzündungsanzeichen, mit bildgebenden Verfahren wie MRT oder CT nach Veränderungen oder Verletzungen des Gehirns gesucht werden.

Behandlung

Hat deine Katze nur selten Anfälle, wird der Tierarzt im Allgemeinen von einer Behandlung abraten. Bei häufiger auftretenden und/oder schweren Anfällen erhält die Katze ein Phenobarbital- oder Diazepam-Präparat. Das Medikament muss immer zur selben Zeit verabreicht werden, damit sich ein gleichbleibender Wirkstoffspiegel aufbauen kann. Dies kann 10-14 Tage dauern und vor anfangs kann das Medikament deine Katze sehr müde machen.

Auch kann es etwas dauern, bis die richtige Dosierung für deine Katze gefunden ist. Du darfst allerdings keinesfalls ohne Absprache mit dem Tierarzt die Dosierung erhöhen. Ist zum Beispiel der Phenobarbitalspiegel zu hoch, kann das Medikament deiner Katze gefährlich werden. Der Tierarzt wird vor einer Erhöhung der Dosis deshalb in der Regel den Phenobarbitalspiegel im Blut prüfen.

Zusätzliche Hilfe

Parallel zur oben beschriebenen Behandlung kannst du deine Katze auf vielfältige Weise zusätzlich unterstützen.

  • Vor allem ist ein ruhiges Umfeld wichtig. War deine Samtpfote bisher ein Freigänger, so sind diese Zeiten leider vorbei. Stelle dir vor, das Tier erleidet draußen einen Anfall und verletzt sich schwer oder läuft orientierungslos umher und findet nicht nach Hause …
  • Um für Entspannung zu sorgen, kannst du deiner Katze leichte Massagen zukommen lassen. Am besten bewährt haben sich die sogenannten TTouches.
  • Ein erfahrener Tierheilpraktiker kann deine Katze mit homöopathischen Mitteln unterstützen, was die Anfallshäufigkeit weiter senken kann.
  • In einigen Fällen wurde auch von guten Erfolgen durch Akupunktur berichtet. Wenn deine Samtpfote eine solche Behandlung mitmacht, ohne dabei großen Stress zu erleiden, ist das sicher einen Versuch wert.

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Verstopfung bei Katzen

Ursachen und Vorbeugung

  1. Verfilztes Fell: Vor allem bei langhaarigen Samtpfoten kann das Fell verfilzen. Katzen putzen sich in der Regel sehr akribisch, indem sie ausdauernd ihr Fell belecken. Dabei nehmen die Tiere viele lose Haare auf. Diese werden oft als Haarball wieder ausgewürgt. Verirren sich nun zu viele Filzknötchen in den Magen-Darm-Trakt der Katze, kann dies zu einer Verstopfung, im schlimmsten Fall zum Darmverschluss, führen. Gerade bei langhaarigen Katzen ist regelmäßiges Bürsten deshalb Pflicht.
  2. Flüssigkeitsmangel: Katzen trinken generell sehr wenig. Bei einer hauptsächlichen Ernährung mit Trockenfutter musst du auf eine ausreichende Wasseraufnahme achten. Um Katzen zum Trinken zu animieren, eignet sich beispielsweise die im Handel erhältliche, laktosefreie Katzenmilch.
  3. Zu wenig Ballaststoffe in der Ernährung: Katzen sind zwar Fleischfresser, doch sie benötigen für ihre Verdauung auch Ballaststoffe. Ernähren sich Katzen von Mäusen, erhalten sie über den Magen- und Darminhalt der Beutetiere die notwendigen Anteile. Bei der Fütterung reiner Stubentiger musst du hingegen auf eine ausreichende Menge an Ballaststoffen im Futter achten.
  4. Psychischer Stress: Viele Katzen reagieren äußerst sensibel auf Veränderungen in ihrem Umfeld – sei es ein Umzug, der Verlust des Katzengefährten, die Aufnahme einer weiteren Katze oder eines anderen Tieres, die Trennung der Halter und dergleichen mehr. Dies kann ebenfalls zu Verdauungsstörungen führen. Viel Zuwendung und möglichst geregelte Tagesabläufe helfen den Katzen meist darüber hinweg. In schweren Fällen ist eine Beratung durch einen auf Katzen spezialisierten Verhaltenstherapeuten angeraten.
  5. Erkrankungsbedingte Verstopfung: Zahlreiche Erkrankungen können neben anderen Symptomen eine Verstopfung mit sich bringen. Dazu gehören u. a. Entzündungen im Bereich des Anus (z. B. Abszesse), akute und chronische Darmentzündungen sowie Kaliummangel (Hypokaliämie). Aber auch ein unfallbedingter Beckenbruch, ein Fremdkörper im Verdauungstrakt oder die Nebenwirkungen einzelner Medikamente können ursächlich sein. Sind die weiter oben genannten Auslöser ausgeschlossen, muss die Ursache unbedingt tierärztlich abgeklärt werden.

Behandlungsmöglichkeiten

  • Milch: Sollte die Katze kurzzeitig zu wenig Flüssigkeit aufgenommen oder aufgrund eines anderen Futters zu wenige Ballaststoffe bekommen haben, lässt sich die Verstopfung oft durch die Gabe normaler Kuhmilch lösen. Der in der Milche enthaltene Milchzucker (Laktose) wird von den meisten Katzen nicht verarbeitet und führt zu weicherem Kot.
  • Ballaststoffe: Durch das Anreichern des Futters mit Ballaststoffen wie Weizenkleie oder Flohsamen lassen sich leichte bis mittelschwere Verstopfungen meist ebenfalls lösen.
    Sollten diese Erste Hilfe-Maßnahmen nicht umgehend zum Erfolg führen, ist der Besuch beim Tierarzt dringend notwendig. Der Tierarzt wird die Diagnostik einleiten und die Katze durch einen Einlauf mit lauwarmem Wasser vom Kot befreien. In schweren Fällen muss der Kot operativ aus dem Darm entfernt werden.

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So vermeidest du Krieg im Mehrkatzenhaushalt

So vermeidest du Krieg im Mehrkatzenhaushalt

Aus menschlicher Sicht könnte man sagen, dass es Katzen in Konfliktsituationen ein wenig an sozialer Kompetenz fehlt. Warum das so ist, wird klar, wenn du die Geschichte deines Stubentigers betrachtest: Seine Vorfahrinnen, die eurasische und die afrikanische Wildkatze, sind größtenteils einzelgängerische und territorial lebende Arten. Im Vergleich zu Menschen und Hunden verfügen Katzen deshalb nur über begrenzte Ausdrucksmöglichkeiten und können Konflikte weniger gut friedlich lösen.

Im Lauf der Jahrtausende langen Freundschaft mit dem Menschen haben Katzen aber durchaus die Fähigkeit entwickelt, in sozialen Gruppen zu leben: In halbwilden Populationen, etwa um ländliche Ansiedlungen herum, lassen sich häufig recht freundliche Umgangsformen beobachten: Die Tiere pflegen sich gegenseitig das Fell oder reiben ihre Köpfe aneinander. Vor allem durch das zuletzt genannte Verhalten wird ein Duftprofil der Gruppe erzeugt, an dem sich ihre Mitglieder erkennen. Sobald jedoch eine fremde Katze auftaucht, vertreiben die Mitglieder der Gruppe den Konkurrenten aggressiv aus ihrem Gebiet.

Auch deine eigenen Samtpfoten werden stets bestrebt sein, ihr Revier vor Artgenossen zu verteidigen, die sie nicht als Teil ihrer sozialen Gruppe akzeptieren. Dieses Verhalten ist etwas ganz Natürliches. Deshalb wäre der Versuch, Aggressionsprobleme unter den Katzen in deinem Haushalt durch Erziehung zu lösen, mit Sicherheit ein Kampf gegen Windmühlenflügel. Das Stichwort lautet vielmehr „Management“.

Eine neue Katze zieht ein

Denke gründlich über die Anschaffung einer neuen Katze nach, wenn sich bereits mehrere Artgenossen in der Nachbarschaft oder gar in deinem Haushalt befinden. Wenn du dich jedoch für eine weitere Katze entschieden hast, ist viel Umsicht nötig, um eine positive Beziehung zwischen dem alteingesessenen und dem neuen Tier zu fördern. Beherberge die „Neue“ mehrere Tage lang in ihrem eigenen Raum, sodass sie in ihrer neuen Umgebung Fuß fassen kann. So haben beide Katzen die Chance, den Duft der jeweils anderen kennenzulernen, bevor sie sich von Angesicht zu Angesicht begegnen. Wie du erfahren hast, ist der Duft für die Gruppenerkennung äußerst wichtig.

Tausche in den nächsten Tagen die Futternäpfe, Liegegelegenheiten und Spielzeuge immer wieder aus. Streichle beide Katzen abwechselnd, ohne dir dazwischen die Hände zu waschen. Damit simulierst du das gegenseitige Reiben der Tiere und überträgst den individuellen Duft der Katzen auf die jeweils andere. So entsteht mit der Zeit ein neues Gruppen-Duftprofil.

Sobald die Katzen völlig entspannt bleiben, wenn sie mit dem Geruch der Fremden konfrontiert werden, kannst du sie einander von Angesicht zu Angesicht vorstellen. Dies sollte zunächst mit einem gewissen Abstand geschehen und beide Tiere sollten ausreichend Fluchtmöglichkeiten haben. Verlängere die Dauer des Sichtkontakts allmählich, bis du die Trennung hoffentlich ganz aufheben kannst.

Das Wichtigste: Überstürze es nicht. Richte dich nach dem Tempo der Katzen. Nur durch eine vorsichtige Gewöhnung kann es dir gelingen, dass die Tiere einander als Teil derselben sozialen Gruppe akzeptieren und sich durch die Anwesenheit des Artgenossen nicht bedroht fühlen.

Auch wenn du schließlich ein gutes Gefühl hast, solltest du umsichtig bleiben und jeder Katze ihren eigenen Kernbereich mit allen notwendigen Ressourcen bieten, um Konfliktsituationen so weit wie möglich zu vermeiden.

Und wenn es bereits passiert ist?

Nicht immer geht es jedoch so glatt wie beschrieben. Falls deine Samtpfoten einander nicht „riechen“ können, gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder du trennst dich von einer (bzw. mehreren) oder du schaffst klar getrennte Reviere. Das kann natürlich nur funktionieren, wenn du entsprechend viel Platz hast.

Wesentlich ist, dass du zunächst die verschiedenen sozialen Gruppen in deinem Mehrkatzenhaushalt identifizierst: Welche Katzen reiben sich aneinander und betreiben gegenseitige Fellpflege? Sobald du das herausgefunden hast, musst du dafür sorgen, dass sämtliche Ressourcen in entsprechender Anzahl in unterschiedlichen Bereichen deines Haushalts vorhanden sind. Gibt es beispielsweise zwei Gruppen, dann brauchst du alles doppelt: zwei Kratzbäume, zwei Rückzugsorte, zwei Fressplätze, zwei Katzentoiletten … Diese Bereiche müssen sorgfältig gewählt werden: Die Tiere müssen jederzeit freien Zugang zu allen Ressourcen haben, ohne dass sie dabei Mitgliedern der anderen sozialen Gruppe in die Quere kommen müssen.

Katzenschnupfen nicht auf die leichte Schulter nehmen

Verschiedene Faktoren können diese Krankheit auslösen. Sie wird jedoch häufig mit zwei Virenarten – dem felinen Herpesvirus (FeHV-1) und dem felinen Calicivirus (FCV) – in Verbindung gebracht. Diese begünstigen wiederum bakterielle Infektionen, die das Krankheitsbild verschlimmern.

Viele Bakterien lassen gut mit Antibiotika behandeln. Viren sind normalerweise sehr viel schwerer zu bekämpfen. Sie haben die Tendenz, über einen langen Zeitraum im Organismus zu verbleiben, auch wenn die Symptome der Infektion nicht mehr wahrnehmbar sind. Leider gilt dies auch für den Katzenschnupfen: Einmal erkrankte Samtpfoten bleiben oft ihr ganzes Leben lang infiziert, das Virus verbleibt in ihrem Körper. Das Ziel besteht deshalb in erster Linie darin, einen erneuten Ausbruch der Symptome und eine Ansteckung anderer Katzen zu verhindern.

Symptome

Prinzipiell ähneln die Symptome des Katzenschnupfens einer Erkältung oder Grippeerkrankung bei uns Menschen. Dazu zählen:

  • Tränende, entzündete Augen. Der Ausfluss ist zunächst klar, wird aber durch eine aufgelagerte bakterielle Infektion später oft zähflüssig und gelbgrün.
  • Niesen sowie klarer, später häufig zäher Nasenausfluss
  • Husten
  • Fieber
  • Gelegentlich – vor allem bei einer Infektion mit dem felinen Herpesvirus –Hornhautgeschwüre der Augen.
  • Manchmal kommt es zu Maul- und Zungengeschwüren, besonders bei einer FCV-Infektion.
  • Appetitlosigkeit, die durch die genannten, schmerzhaften Maulgeschwüre sowie den eingeschränkten Geruchssinn noch verstärkt werden kann.

In den meisten Fällen entwickelt die Katze zeitgleich mehrere der genannten Symptome, die unterschiedliche Ausprägungen annehmen können.

Infektionsweg

Der häufigste Ansteckungsweg führt über das Einatmen ausgehusteter oder ausgeniester Sekrettröpfchen. Die meisten infizierten Katzen sind lediglich „Überträger“ – das Virus verbleibt im Körper, ohne dass die Krankheit jedoch ausbricht.

Wenn dein Stubentiger Symptome zeigt oder der Verdacht besteht, dass er ein Überträger sein könnte, solltest du ihn von Artgenossen fernhalten. In einem Haushalt mit mehreren Katzen kann das schwer sein – hier ist Management gefragt. Unverzichtbar sind getrennte Futterschüsseln und Katzentoiletten und penible Hygiene.

Impfung

Wurde dein Tier bereits im Kätzchenalter gegen Katzenschnupfen geimpft, ist eine Infektion unwahrscheinlich, weil es dann Antikörper gegen die auslösenden Viren entwickelt hat. Und selbst wenn sich eine geimpfte Katze ansteckt, treten die Symptome des Katzenschnupfens nur in deutlich abgeschwächter Form auf. Deshalb empfehlen die meisten Tierärzte eine Impfung, auch wenn deine Samtpfote bereits ein Überträger ist. So sollen die Symptome abgemildert werden. Diese Impfung sollte jährlich bzw. längstens im Dreijahresrhythmus wiederholt werden.

Pflege einer mit Katzenschnupfen infizierten Katze

Überträger von Katzenschnupfen können ein weitgehend normales, glückliches Katzenleben mit nur minimalen gesundheitlichen Problemen führen. Lediglich wenn sich die eingangs genannten Symptome zeigen, fühlt sich dein Tier unwohl. Glücklicherweise ist die Gefahr eines Ausbruchs der Krankheit in einer guten, stressfreien Umgebung eher gering. Wenn du es also schaffst, deiner Katze ein ausgeglichenes und stabiles Leben zu ermöglichen, ihr stets ein Dach über dem Kopf und ein warmes, trockenes Plätzchen sowie eine gute Ernährung bietest, wird es vermutlich keine Probleme geben.

Sprich mit deinem Tierarzt über die Symptome, sobald sie auftreten. Wenn sie nur leicht sind, müssen sie möglicherweise gar nicht behandelt werden. Bahnt sich jedoch eine sekundäre bakterielle Infektion an, könnten Antibiotika notwendig werden. Achte vor allem darauf, dass sich auch geringfügige Augenreizungen verschlimmern und zu langwierigen und therapieintensiven Hornhautgeschwüren auswachsen können. Tränende Augen sind deshalb stets ein Warnsignal, das du möglichst rasch mit deinem Tierarzt besprechen solltest.

Lohnt sich eine Krankenversicherung für dein Haustier?

Hast du hingegen eine wirklich gute Krankenversicherung für deinen Hund oder deine Katze abgeschlossen, fällt diese Sorge weg und du kannst dir guten Gewissens die beste Behandlung für leisten, die es gibt. Wenn dein Tier also ein Teil der Familie ist und du alles tun würdest, um das Geld für eine eventuell notwendig Behandlung aufzutreiben – dann solltest du überlegen, ob eine Haustierkrankenversicherung das Richtige für dich wäre.

Tierkrankenversicherung – Pro und Contra

Grundsätzlich funktioniert die Haustierkrankenversicherung genau wie eine private Krankenversicherung für Menschen – du zahlst jeden Monat deinen Beitrag und die Versicherung kommt ganz oder teilweise für die Kosten auf, wenn eine medizinische Behandlung deines Hundes oder deiner Katze notwendig wird.

Trotzdem solltest du nicht vergessen, dass beispielsweise eine vernünftige Hundekrankenversicherung dich ab etwa 400 Euro im Jahr kostet (je nach Alter und Rasse deines Vierbeiners kann sie aber auch sehr viel teurer sein), eine OP-Versicherung ab etwa 200 Euro im Jahr. In Verlauf eines Hundelebens kommen für eine Krankenversicherung also gut 5.000 bis 6.000 Euro zusammen. Wenn dein Vierbeiner Krebs oder eine andere behandlungsintensive Krankheit bekommt, dann kann die Investition durchaus Sinn machen. Aber mit ein bisschen Glück wird dein Tierarzt diesen Betrag über die gesamte Lebenszeit deines Tieres nicht von dir erhalten. In diesem Fall hat die Krankenversicherung Gewinn gemacht.

Vom rein finanziellen Standpunkt aus gesehen fährst du also in vielen Fällen besser, wenn du jeden Monat ein bisschen Geld für deinen pelzigen Freund sparst.

Da aber eine Menge Emotionen an unseren Haustieren hängen, kann eine Hunde- oder Katzenkrankenversicherung dir trotzdem eine Menge schlafloser Nächte ersparen. Wenn du ein hohes Sicherheitsbedürfnis hast und du dir keine Sorge um eventuelle Behandlungskosten für deinen Liebling machen möchtest, kann das Geld für eine Krankenversicherung durchaus eine sinnvolle Investition sein.

Was deckt die Versicherung ab?

Eine wichtige Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. Analog zu den Krankenversicherungen für Menschen bieten auch Tierkrankenversicherer verschiedene Versicherungspläne an.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je mehr Untersuchungen und Behandlungen in die Versicherung eingeschlossen sind, desto teurer wird der Beitrag.

Die günstigste Möglichkeit ist die so genannte OP-Versicherung. Diese deckt ambulante Behandlungen nicht oder nur sehr eingeschränkt ab, übernimmt aber die Kosten für Operationen und stationäre Aufenthalte.

Eine „ausgewachsene“ Tierkrankenversicherung übernimmt hingegen sowohl stationäre als auch ambulante Kosten. Einige Versicherungsgesellschaften bieten auch eine Kombination aus Haftpflicht- und Krankenversicherung an.

Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Bei vielen Versicherern gibt es eine Obergrenze, bis zu der die Behandlungskosten übernommen werden. In diesem Fall solltest du überlegen, ob die ganz billige Versicherung wirklich die beste ist. Außerdem solltest du dich vorher erkundigen, ob auch Vorsorgemaßnahmen wie etwa Impfungen oder Parasitenabwehr enthalten sind.

Und für das schmale Budget bieten einige Versicherungen auch die Möglichkeit, einen Selbstbehalt in den Vertrag einzuschließen an. Dann springt die Versicherung erst ab einem bestimmten Betrag ein, die Beiträge sind aber deutlich niedriger.

Die meisten Krankenversicherungen nehmen nur Hunde auf, die jünger als sieben Jahre alt sind und die an keiner chronischen Krankheit leiden. OP-Versicherungen können hingegen auch für ältere Tiere abgeschlossen werden, allerdings wird dann oft nicht mehr der volle Betrag erstattet.

Ältere Katzen richtig ernähren

Aus Zuneigung zu deiner Katze solltest du den Tatsachen ins Auge sehen. Dann steht mit etwas Glück einer langen, entspannten und erfüllenden Zeit mit deinem Katzensenior nichts im Wege.

Grundsätzliches zur Ernährung älterer Katzen

Katzen sind Individuen. Wie wir Menschen altern sie in unterschiedlicher Geschwindigkeit. Als grobe Faustregel könnte man eine 9- bis 10-jährige Katze als alterndes Tier bezeichnen, eine 12- bis 13-jährige Katze als alt.

Solltest du die Ernährung deiner Katze anpassen, wenn sie älter wird? Handelsübliche Fertigfutter für Katzensenioren enthalten meist weniger Protein als die Futtermittel für jüngere Katzen. In Wirklichkeit gibt es aber keine belastbaren Forschungsergebnisse, die beweisen, dass sich der Nährstoffbedarf einer gesunden älteren Katze von dem einer jüngeren erwachsenen Katze unterscheidet. Ganz grundsätzlich solltest du jedoch darauf achten, dass das Futter für deinen Senior besonders hochwertig ist und genügend Mineralstoffe und Vitamine enthält, da es im Alter meist schlechter verwertet werden kann als in der Jugend.

Übergewicht

Oft ändern die Gewohnheiten deiner alternden Katze. Sie bewegt sich nicht mehr so viel; der Stoffwechsel wird träger. Von Natur aus sind Katzen Jäger, die über den Tag hinweg alles fressen, was sie an meist kleinen Beutetieren erwischen können. Heutzutage verbringen viele ältere Katzen einen großen Teil ihrer Zeit in der Wohnung, statt den ganzen Tag mit knurrendem Magen umherzustreifen. Das oft recht kalorienreiche Trockenfutter ist stets zugänglich. Eine Folge dieses Lebensstils kann Übergewicht sein.

Falls es dir zeitlich möglich ist, solltest du versuchen, die täglichen Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen zu verteilen. Vielen älteren Wohnungskatzen genügen etwa 50 kcal pro Kilogramm und Tag. Betrachte diesen Wert als Grundlage und passe ihn gegebenenfalls individuell an. Dabei solltest du ein waches Auge auf die Aktivität deiner Katze haben. Bewegt sie sich im Alter weniger, reduzierst du die Futtermenge entsprechend.

Verminderter Appetit

Manche alten Katzen haben ein ganz anderes Problem: Auch unsere Stubentiger können unter einer Art Demenz leiden. Manchmal vergessen sie dann zu fressen. Das ist nicht ganz ungefährlich – Katzen, die zu lange keine Nahrung aufnehmen, können an einer Fettleber erkranken.

Selbstverständlich gibt es noch zahlreiche andere Gründe, warum eine Katze plötzlich oder allmählich keinen Appetit mehr zeigt – Nierenerkrankungen, Infektionen oder Zahnerkrankungen beispielsweise. Aber auch Harmloseres wie ein leicht behebbarer Vitamin-B-Mangel oder eine natürliche Abnahme von Geruchs- und Geschmackssinn können dahinterstecken. Lasse deine Katze gründlich von deinem Tierarzt untersuchen und bitte um einen geriatrischen Checkup, eine Blutuntersuchung, die speziell auf die Probleme älterer Tiere abgestimmt ist.

Hoffen wir, dass die Mäkeligkeit deiner Katze einfach eine Altersmarotte bzw. der verminderten Sinnesleitung geschuldet ist – dann hast du mehrere Möglichkeiten, sie wieder für die Mahlzeiten zu begeistern: Probiere es einmal mit leicht angewärmtem Futter oder mische (in kleinen Mengen!) stark riechende Zutaten wie Leber oder Fisch darunter. Beim Tierarzt gibt es auch appetitanregende Nahrungszusätze bzw. für schwere Fälle Medikamente.

Nierenprobleme

Nierenversagen ist leider eine der häufigsten Krankheiten älterer Katzen. Berate dich auf jeden Fall mit deinem Tierarzt; es handelt sich um ein ernstzunehmendes Problem, das du nicht im Alleingang angehen solltest.

Wegen der reduzierten Fähigkeit der Nieren, Flüssigkeit zu speichern, dehydrieren Katzen mit chronischen Nierenerkrankungen schneller. Deshalb ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wesentlich. Da Katzen von Natur aus viel Flüssigkeit mit ihrer Nahrung aufnehmen, solltest du nierenkranke Katzen möglichst nicht mit Trockenfutter ernähren.

Der zweite wichtige Baustein in der Ernährung nierenkranker Katzen sind leicht verdauliche Proteine. Es gibt handelsübliche Nierendiätfutter, die aber von vielen Katzen nicht akzeptiert werden. Die Folge kann ein gefährlicher Gewichtsverlust sein. Eine Alternative ist leicht verdauliches, selbstgekochtes Fleisch in Maßen – geeignet sind etwa Geflügel- und Kaninchenfleisch. Da die meisten Experten der Ansicht sind, dass die Proteinzufuhr bei chronischen Nierenerkrankungen reduziert werden sollte, sollte die Energieversorgung durch hochwertige Fette ergänzt werden.

Zuletzt ist auch die Verringerung des Natrium- und Phosphorgehalts in der Nahrung wichtig. Nierenkranke Katzen können einen Überschuss dieses Minerals nicht mehr ausscheiden und kumulieren es in ihrem Blut. Eine Hyperphosphatämie ist die Folge. Sie kann zu Appetitlosigkeit, Koordinationsstörungen, Schwäche und Zuckungen führen. Es gibt Medikamente, die dem entgegenwirken sollen; die Grundlage ist jedoch stets ein reduzierter Phosphatgehalt der Nahrung.

Zahnfleischentzündung bei Hund und Katze: Diagnose, Behandlung und Nachsorge

Eine der Hauptursachen für Zahnfleischentzündung sind Plaque-Ablagerungen, die sich innerhalb von 24 Stunden auf sauberen Zahnflächen bilden. Es handelt sich um einen Biofilm aus Nahrungsresten, Schmutz, Bakterien sowie abgestorbenen Haut- und Schleimhautzellen. Das Zahnfleisch reagiert darauf mit Entzündung, Schwellung und Gewebeabbau.

Mehr als 80 Prozent der Hunde und Katzen ab drei Jahren leiden an einer Zahnfleischentzündung. Bei Hunden – vor allem bei Zwergrassen – entwickelt sie sich früher im Leben als bei Katzen.

Gingivitis ist nicht einfach ein ästhetisches Problem, sondern kann zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen. Eiterherde können beispielsweise Herzproblemen auslösen oder diese verstärken – ein Grund, bei den nachfolgend aufgeführten Symptomen deinen Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Symptome

Die Symptone einer Zahnfleischentzündung lassen sich wie folgt erkennen:

  • Rotes und geschwollenes Zahnfleisch, besonders auf der Außenseite
  • Maulgeruch
  • Zahnstein und Plaque

Ursachen

Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Zahnfleischentzündung auslösen können:

  • vorgerücktes Alter
  • zu eng stehende Zähne
  • weiche Nahrung
  • mangelnde Kautätigkeit
  • mangelnde Maulhygiene
  • Urämie (Nierenversagen)
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Autoimmunerkrankungen

Diagnose

Der Tierarzt sollte deinen Vierbeiner gründlich untersuchen, um die im vorigen Abschnitt genannten ernsthaften Erkrankungen auszuschließen, die zu einer Zahnfleischentzündung führen können. Du solltest ihm erzählen, zu welchem Zeitpunkt du den Maulgeruch erstmals bemerkt hast, wie du dein Tier ernährst, ob es Probleme beim Kauen oder sonstige gesundheitliche Probleme hat. Falls du die Zähne deines Hundes bzw. deiner Katze regelmäßig pflegst, solltest du dies dem Tierarzt ebenfalls mitteilen und ihm deine Technik und die verwendeten Produkte genau beschreiben.

Der Tierarzt wird auch die Maulhöhle deines Tieres untersuchen, um sich Klarheit über den Zustand der Zähne und des Zahnfleisches zu verschaffen. Anschließend wird er einen Behandlungstermin mit dir vereinbaren.

Behandlung

Während dieses Termins wird dein Tier in Narkose gelegt, sodass der Tierarzt die Tiefe der Zahnfleischtaschen überprüfen und kranke Zähne ziehen kann. Manchmal bleiben auch bei erwachsenen Hunden und Katzen Milchzähne stehen – diese wird der Tierarzt ebenfalls entfernen. Plaque und Zahnstein werden mit speziellen zahnärztlichen Instrumenten entfernt und die Wurzeln gegebenenfalls geglättet. Schließlich poliert der Tierarzt die Zahnflächen und untersucht die Zähne nach der Reinigung erneut.

Im Anschluss solltest du um eine Einweisung in die korrekte Pflege der Zähne deines Vierbeiners bitten und auch an regelmäßige Kontrolluntersuchungen denken.

Nachsorge

Du kannst einen entscheidenden Teil dazu beitragen, dass Maul und Zähne deines Tieres gesund bleiben: Bürste seine Zähne einmal täglich oder zumindest zweimal pro Woche mit einer speziellen Zahncreme bzw. reibe sie mit einem speziell dafür vorgesehenen Finger-Pad ab. Bei deinem Tierarzt erhältst du gegebenenfalls auch eine antibakterielle Lösung, die du auf die Zähne deines Vierbeiners geben kannst, um die Plaque-Bildung zu verringern.

Für Hunde eignen sich zudem Kaustreifen aus Rinderhaut und ähnliche Artikel. Diese können ebenfalls dazu beitragen, Zahnstein zu reduzieren und die Maulgesundheit zu erhalten.