Hunde

Hunde aus dem (Auslands-)Tierschutz

Trägst du dich mit dem Gedanken, einen Tierschutzhund zu adoptieren? Dann sind diese Tipps wichtig für dich:

So erkennst du ein gutes Tierheim oder eine seriöse Tierschutzorganisation

Egal, ob du dich im Inlands- oder Auslandstierschutz nach einem Hund umsiehst – die Verantwortlichen müssen und sollen die Interessenten ganz genau auf ihre Eignung zur Hundehaltung prüfen. Damit soll vermieden werden, dass ein Tier, das bereits ein oder mehrere Male sein Heim verloren oder noch nie eine eigene Familie besessen hat, zum Wanderpokal wird. Deshalb wollen seriöse Organisationen wissen, wie du wohnst, ob alle Familienmitglieder hinter der Entscheidung stehen, ob die Versorgung im Urlaubs- oder Krankheitsfall gesichert ist, ob bereits Erfahrungen in der Haltung und im Umgang mit Hunden vorhanden sind und ob Klarheit über die Folgekosten (Futter, Ausstattung, Tierarzt, eventuell Training) besteht.

Guter Tierschutz zeichnet sich auch dadurch aus, dass die neuen Halter mit dem Neuzugang nicht allein gelassen werden – ganz besonders dann nicht, wenn im Verlauf der ersten Wochen und Monate Probleme auftauchen sollten. Viele Tierschutzvereine und Organisationen arbeiten deshalb mit erfahrenen Trainern und Medizinern zusammen.

Umgekehrt sollten die Fragen der Interessenten so umfassend und ehrlich wie irgend möglich beantwortet werden. Wenn du zum Beispiel Kinder hast, ist es dir natürlich wichtig, dass euer neues Familienmitglied mit den Kleinen keine schlechten Erfahrungen gemacht hat! Auch Verhaltensbesonderheiten und Gesundheitsprobleme des Hundes sollten klar angesprochen werden.

Bereits auf ihren Websites sollten Tierheime und Tierschutzorganisationen über mögliche Erkrankungen bei Hunden aus dem Ausland und deren Behandlung informieren. Besonders wichtig ist der Hinweis, dass auch negativ getestete Hunde unbedingt nach rund sechs Monaten nachgetestet werden müssen. Manche Krankheiten haben eine längere Inkubationszeit, Leishmaniose beispielsweise bis zu sieben Jahre. Viele Erkrankungen brechen unter Umständen erst durch den Umstellungsstress aus.

Der „passende“ Hund

Ganz sicher hast du eine bestimmte Vorstellung davon, wie dein neuer Begleiter aussehen, welche Größe er haben und wie es um sein Temperament bestellt sein sollte. Das ist ganz wichtig, um sich zu orientieren. Dennoch lautet der wichtigste Rat: Bleibe offen! Suchst du nach einem kniehohen Wuschelhund? Womöglich ist es aber genau der kleine, eher unscheinbare und noch etwas schüchterne Kurzhaarmix, der viel besser zu deinen Lebensumständen passen würde…

Wenn du gerne Sport treibst, bist du kaum auf der Suche nach einem älteren, wenig belastbaren Hund. Deine Wahl sollte auf einen Vierbeiner fallen, der Spaß an Bewegung hat und körperlich fit ist. Wenn du Huskys wunderschön findest, aber nicht jeden Tag mindestens 3-4 Stunden draußen unterwegs sein willst, würde euer Zusammenleben sicher schwierig werden…

Hunde mit Vergangenheit – nicht selten ein Überraschungspaket

Üblicherweise sollten dir die Mitarbeiter des Tierheims bzw. der Tierschutzorganisation oder die Pflegestelle Auskunft über Vorlieben, Verträglichkeit und eventuelle Verhaltensbesonderheiten des Hundes geben können.

Das bedeutet jedoch nicht, dass sich das im neuen Zuhause auch so zeigt. Es kann sein, dass von einer Verhaltensauffälligkeit nichts zu bemerken ist, da das Tier endlich zur Ruhe kommen darf. Genauso gut kann ein als absolut anpassungsfähig und unauffällig beschriebener Hund nach einer gewissen Zeit der Eingewöhnung anfangen, alte Traumata aufzuarbeiten und sich plötzlich anders als erwartet verhalten. Du solltest deshalb immer bereit sein, dir gegebenenfalls fachmännische Unterstützung zu holen.

Je nach den Vorerfahrungen des Vierbeiners kann die Eingewöhnungszeit variieren. Im Durchschnitt solltest du mit rund 12 Monate rechnen, bis dein Hund aus dem Tierschutz wirklich in seinem neuen Zuhause angekommen ist.

Ist nach reiflicher Überlegung die Entscheidung für einen Hund aus dem Tierschutz gefallen, steht eines fest: Für ein Lebewesen, eine Hundeseele, die bisher ohne Zukunft war, wirst du die Welt verändern …

Titelbild © usersam2007 – Panthermedia.net

Hundenamen: Es muss nicht immer „Hasso“ sein

Die beliebtesten Hundenamen sind mehr oder weniger zeitlos. In den letzten Jahren waren das für Rüden beispielsweise Lucky, Sam, Carlos, Buddy und Spike, für Hündinnen Nelli, Luna, Bella, Amy und Kira.

Heutzutage hören unsere Hunde auch zunehmend auf Menschen-Vornamen. Schon immer beliebt sind Max und Paul, Lotte und Paula. Doch auch Theo, Oskar, Bruno, Angie, Merle und Emma sind stark im Kommen.

Herr Müller-Lüdenscheidt geht Gassi…

Stell dir vor, du stehst im Wald und rufst nach „Fräulein Meier“, „Kowalski“ oder eben „Herrn Müller-Lüdenscheidt“. Dazu braucht es ein gewisses Maß an Selbstironie und -bewusstsein. Ob der Name zum Hund passt, ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium (Wobei ein selbstbewusster und gewitzter Dackelmann sicher kein Problem mit einem Doppelnamen haben dürfte!

Namen von Stars, Künstlern, Romanhelden und Filmfiguren bieten ebenfalls eine große Bandbreite an nicht ganz alltäglichen Namen für Hunde. Kylie, Brad oder Shakira, Dumbledore, Gremlin oder Hobbit, Picasso, Dali oder Gucci – es gibt nichts, was es nicht gibt.

Namen aller Herren Länder

Die wachsende Zahl von Hunden aus dem Auslandstierschutz vergrößert die Qual der Wahl. Zum bekannten spanischen Pablo gesellt sich heute ein Paquito oder eine Mielita. Aus Ungarn kommen Farkas, Kicsi und Halika; aus Italien stammen Misio, Umberto und Antonella.

Schöne Namen mit tieferer Bedeutung

In den letzten Jahren hat sich der Wunsch nach einem Namen, der wirklich etwas Besonderes ist, dem Wesen des Hundes entspricht oder durch den ihm eine bestimmte Eigenschaft „mitgegeben“ werden soll, verstärkt.

Eine nahezu unerschöpfliche Quelle stellen keltische, griechische, lateinische und ganz besonders indianische Namenslisten dar, die die Bedeutung der Namen erklären und im Zweifelsfall Hilfe zur richtigen Aussprache geben, die gerade bei mehrsilbigen indianischen Namen nicht immer ganz einfach ist.

Hier einige Beispiele für keltische Namen:

  • Briano – tugendhaft
  • Egan – energisch
  • Ginessa – weiß wie Schaum
  • Sabia – süß

Ungewöhnlich und wunderschön, nicht wahr? Eine umfassende Übersicht über keltische Vornamen von 800 – bis 50 v. Chr. bietet etwa diese Seite: http://www.namen-namensbedeutung.de/Namen-Ueberblick/Keltische-Namen.html

Indianische Namen erfreuen sich vermutlich deshalb besonderer Beliebtheit, weil ihnen eine spirituelle Bedeutung zugrunde liegt, zum Beispiel

  • Asha – Hoffnung
  • Coogan – schwarzer Vogel
  • Halona – glückliche Zukunft
  • Inyan – Fels
  • Nita – Bär

Eine Übersicht findest du beispielsweise hier: http://www.moonlight-ferrets.de/indianische_namen/

Die Qual der Wahl

Die Auswahl des Namens für ein neues Familienmitglied triffst du am besten nach reiflicher Überlegung. Immerhin begleitet dieser Name seinen Träger und alle, die mit ihm zu tun haben, hoffentlich über viele, glückliche Jahre hinweg.

Die folgenden vier grundsätzlichen Tipps helfen dir hoffentlich ein wenig bei der Auswahl:

  1. Die Länge des Namens: Ideal sind 2-3 Silben. Einsilbige Namen lassen sich beim Abruf schlecht modulieren. Zu lange Namen werden schnell abgekürzt, weil sie, wenn es mal schnell gehen muss, zu umständlich sind.
  2. Kein Zungenbrecher: Nashashuk („lauter Donner“) klingt sicher schön, wird aber bei Freunden und Bekannten garantiert tausend Nachfragen zur Folge haben.
  3. Nicht gegen den Typ: Du würdest einen weißen Hund sicher nicht Blacky nennen. Einem zierlichen Windspiel den Namen Goliath zu geben, ist ebenso unpassend.
  4. Nicht gegen das Wesen: Da man Welpen wesensmäßig erst einmal ein wenig kennenlernen und beobachten muss, kann es ein paar Tage dauern, bis der „Nachwuchs“ zu seinem endgültigen Namen kommt. Das ist kein Drama, denn gerade junge Hunde gewöhnen sich sehr schnell um. So verhinderst du, einem eher vorsichtigen und zurückhaltenden Hund einen Namen zu geben, der eher auf einen Draufgänger passt. Übrigens kann man auch ältere Hunde „umbenennen“, wenn der Name zum Beispiel mit einer für den Hund unschönen Vergangenheit verknüpft sein sollte. Dazu nutzt du zunächst den alten in Verbindung mit dem neuen Namen (z. B. Arco-Harras). Im Lauf der Zeit kannst du dann den alten Namen (hier Arco) ausschleichen.

Der bevorstehende Einzug eines Hundes gehört zu den aufregendsten und freudigsten Dingen im Leben eines „Hundemenschen“. Wir wünschen dir viel Freude bei der Wahl des Namens für deinen Hund!

Titelbild © chalabala – fotolia.com

Brustgeschirr oder Halsband für den Hund?

Oft hört der (Neu-)Hundehalter von anderen Hundebesitzern oder Trainern, dass ein Hund nur am Halsband ordentlich geführt und kontrolliert werden kann. In manchen Vereinen dürfen die Mitglieder auch heute noch ausschließlich mit Halsband oder Kette teilnehmen. Die Begründung: Die Hunde würden nur auf diese Weise lernen, richtig an der Leine zu gehen.

Doch ist das wirklich so? Und wie sehen die möglichen Konsequenzen aus?

Vor- und Nachteile des Halsbands

Die Vorteile eines Halsbandes sind offensichtlich:

  • Es ist leicht und bequem anzulegen.
  • Wenn dein Hund gerne ins Wasser geht, kannst du das Halsband schnell abstreifen und nach dem Bad wieder anlegen, sodass es nicht unter Nässe leiden muss, wenn es aus Leder ist.
  • Der Hund kann es theoretisch Tag und Nacht tragen. Sitzt es locker genug, stört es weder beim Ruhen noch bei irgendwelchen Aktivitäten.

Der Halsbereich des Hundes ist allerdings sehr sensibel. Halsschlagader, Luftröhre, Kehlkopf, Schilddrüse und Halswirbelsäule können durch Zug bzw. Ruck am Halsband in Mitleidenschaft gezogen werden. Die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen eines Halsbandes sind daher nicht zu unterschätzen:

  • Zieht der Hund an der Leine, wird er aufgrund des unangenehm würgenden Gefühls versuchen, diesem zu entkommen. Das Ergebnis: Er zieht noch stärker.
  • Negative Verknüpfungen können entstehen. Der Hund verbindet das, was er gerade sieht, mit dem unangenehmen oder schmerzhaften Gefühl. So entsteht schnell eine Leinenaggression, zum Beispiel gegenüber anderen Hunden.
  • Eine aktuelle Studie hat ergeben, dass sich bei Hunden, die massiv am Halsband ziehen, der Augeninnendruck kurzfristig stark erhöht. Besonders gefährlich ist dies für Hunde, die aufgrund ihrer Rasse oder Anatomie zum Grünen Star neigen.
  • Der von einigen Hundeschulen und Vereinen noch immer empfohlene Leinenruck kann zu Verschiebungen in der Halswirbelsäule führen. Studien haben ergeben, dass die Hunde dann ebenso wie wir Menschen unter Kopfschmerzen und/oder Schwindelgefühlen leiden können. Gerade Dauerschmerzen können zu aggressivem Verhalten führen.
  • Wird der Hund am Halsband kurz genommen, verändert sich seine Körpersprache und wird von anderen Hunden möglicherweise als aggressiv interpretiert.

Vor- und Nachteile des Brustgeschirrs

Zunächst die Vorteile:

  • Der Druck auf Luftröhre und Kehlkopf entfällt. Der Druckpunkt verteilt sich über den Brustkorb. Auch die Halswirbelsäule wird komplett entlastet. Besonders bei Hunden mit Gelenk- und/oder Wirbelsäulenproblemen oder mit einem langen Rücken (Dackel, Bassett …) solltest du deshalb auf ein Halsband verzichten.
  • Am Rückensteg oder (bei einigen Modellen) am Griff des Sattels kannst du deinen Hund sicher halten, wenn es einmal nötig sein sollte. Das erhöht die Verkehrssicherheit etwa bei noch jungen oder unsicheren Hunden und erlaubt dir in Notsituationen eine Bergung ohne unnötige Schmerzen – beispielsweise, wenn dein Hund einmal versehentlich an einer Böschung abrutscht und von alleine nicht wieder hinaufkommt.
  • Ganz wichtig ist, dass sich der Hund in Balance bewegen und den Kopf ohne sofortige Beeinträchtigung zum Schnüffeln senken kann. So bleibt seine Körpersprache natürlich.

Es gibt auch einige wenige Nachteile:

  • Halter von Hunden mit langem Fell klagen gelegentlich über Haarbruch. Dem kannst du leicht entgegenwirken, indem du das Geschirr nur zu den Spaziergängen anlegst.
  • Hauterkrankungen oder Verletzungen im Bereich der Geschirrauflagen müssen geschont werden.

Die Auswahl des passenden Geschirrs

Jeder Hund ist anders gebaut. Gut, dass es Brustgeschirre in vielen verschiedenen Formen gibt. Grundsätzlich gilt:

  • Wähle ein leichtes, anschmiegsames und waschmaschinentaugliches Material mit gut verarbeiteten Nähten. Geschirre von schlechter Qualität werden nach mehreren Waschgängen hart, ihre Nähte scharf.
  • Abgerundete Verschlüsse aus stabilem Kunststoff passen sich der Körperform an und stören nicht beim Hinlegen.
  • Geht dein Hund gerne ins Wasser, eignet sich ein mit Neopren gepolstertes Geschirr. Neopren trocknet deutlich schneller als eine Fleece-Unterfütterung.
  • Das Geschirr sollte nach allen Richtungen verstellbar sein. Geschirre mit Quergurt über der Brust (z. B. K9- oder Norweger-Geschirre) sollten durch Klettverschlüsse optimal anpassbar sein.
  • Der Bauchgurt sollte beim Welpen 2-3 Finger breit und beim erwachsenen Hund eine Handbreite hinter den Achseln der Vorderläufe sitzen und über dem tiefsten Punkt des Brustkorbs verlaufen. So schneidet der Bauchgurt nicht in den Achseln ein.
  • Ein eventueller Metallring am Brustkorb des Hundes darf nicht auf dem Brustknochen aufliegen. Bei Windhunden, Schnauzern usw. sollte er etwas darüber liegen – wegen des Kehlkopfes aber nicht zu hoch. Bei Hunden von gedrungener Statur wie Mops, Bulldogge usw. liegt er am besten etwas unterhalb des Brustknochens.

Die Auswahl an Brustgeschirren im Tierbedarf ist riesig. Dennoch kann es passieren, dass du nicht auf Anhieb fündig wirst. Ein gut sitzendes Geschirr kannst du bei einigen Herstellern auch auf Maß anfertigen lassen, ohne dass es dadurch deutlich teurer wird.

Giardien – Darmparasiten beim Hund erkennen und behandeln

Symptome

Typisch für einen Giardienbefall ist in unregelmäßigen Abständen auftretender Durchfall. Oft ist der Kot dabei von Schleim überzogen oder schaumig, er ist gelblich und riecht faulig. Ebenfalls kann blutiger Kot auftreten. Vor allem bei jungen Hunden und Hunden mit geschwächtem Immunsystem kommt es zu Erbrechen und plötzlicher Gewichtsabnahme. Ist der Hund ansonsten gesund und das Immunsystem intakt, verläuft eine Giardiose allerdings unter Umständen vollständig symptomfrei.

Ansteckung

Die Zysten, die von befallenen Tieren ausgeschieden werden (Dauerform der Giardien, bestehend aus einem Giardienpaar, das mit einer Schutzhülle umgeben ist), befinden sich zum Beispiel in Pfützen sowie im Oberflächenwasser von Seen und Teichen oder im Kot anderer Tiere. Je nach Umgebung sind diese Zysten bis zu mehrere Monate überlebensfähig. Auch der Kontakt von Hunden untereinander birgt ein hohes Ansteckungsrisiko, wenn sie sich beschnüffeln oder belecken und so im Fell hängengebliebene Zysten aufnehmen.

Diagnostik

Es gibt zwar neuerdings verschiedene Schnelltests, mit denen der Kot beim Tierarzt auf Giardienbefall hin überprüft werden könnte. Üblicherweise wird jedoch eine Kotprobe ins Labor geschickt, um die Giardiose über einen speziellen Antigen-Test nachzuweisen oder eben auszuschließen.

Solltest du eine solche Untersuchung vornehmen lassen wollen, ist es wichtig, dass du Kotproben von mindestens drei Tagen in einen Sammelbehälter gibst. Die Zysten werden nämlich unregelmäßig ausgeschieden.

Grundsätzlich solltest du darüber nachdenken, auf eine regelmäßige prophylaktische Wurmkur zu verzichten, auch wenn diese von vielen Tierärzten noch angeraten wird. Stattdessen gibst du eine Kotprobe ab und lässt diese auf Parasiten inklusive Giardien untersuchen. Das erspart deinem Hund im besten Fall eine unnötige, aber belastende Wurmkur und ermöglicht eine zielgerichtete Behandlung, falls Parasiten nachgewiesen wurden.

Behandlung

Die Behandlung der Giardiose wird im Allgemeinen mit dem Wirkstoff Fenbendazol eingeleitet. Schlägt dieser nicht an oder besteht ein schwerer Befall, steht mit dem Antibiotikum Metronidazol ein weiterer Wirkstoff zur Verfügung, der allein oder auch in Kombination mit Fenbendazol verabreicht werden kann.

Auf alle Fälle muss nach einer entsprechenden Wartezeit ein erneuter Test erfolgen, um den Erfolg der Behandlung zu prüfen.

Wenn mehrere Tier im Haus leben, müssen sie parallel behandelt werden, um eine Weiterverbreitung und Wiederansteckung zu verhindern.

Worauf leider nicht alle Tierärzte deutlich hinweisen: Sollte dein Hund Giardiose haben, solltest du den Kontakt zu fremden Hunden fairerweise verhindern. Auch den abgesetzten Kot musst du unter allen Umständen einsammeln, damit eine Weiterverbreitung verhindert wird. Hast du einen Hund mit langem Fell, empfiehlt es sich, die Haare um den After herum stark zu kürzen, damit möglichst kein Kot und somit auch keine Zysten hängen bleiben können.

Die Liegeplätze deines Hundes solltest du möglichst heiß reinigen. Giardien sind bis 70 Grad Celsius überlebensfähig. Ein Dampfreiniger wird dir in solch einem Fall für die Textilien, die nicht in die Kochwäsche können, sowie für Hundebetten, Teppiche, Sofas, Böden usw. gute Dienste leisten. Wechsele die Decken deines Hundes jeden Tag aus – am besten verwendest du in so einem Fall Handtücher, die du in die Kochwäsche geben kannst. Trink- und Futternäpfe solltest du täglich mit kochendem Wasser reinigen.

Nach der Behandlung

Metronidazol beeinträchtigt die Darmflora. Aber auch wenn dieses Mittel nicht angewandt werden musste, solltest du nach abgeschlossener Behandlung eine Darmsanierung sowie die Stärkung des Immunsystems in Betracht ziehen.

  • Für die Darmflora deines Hundes eignet sich beispielsweise Joghurt mit rechtsdrehender Milchsäure, den du unter das Futter mischen kannst. Auch mit Heilerde und Bierhefe lassen sich gute Erfolge erzielen.
  • Zur Stärkung des Immunsystems eignet sich unter anderem Echinacea (Roter Sonnenhut) als Kur.

Dein Tierarzt kann dich hierzu ausführlich beraten.

Alternative Behandlungen

Im Internet findest du viele Ratschläge zu alternativen Behandlungsmöglichkeiten der Giardiose mit Naturheilmitteln. Wenn du eine solche Behandlung ins Auge fassen solltest, lasse dich bitte unbedingt von einem versierten Tierheilpraktiker beraten, nachdem er deinen Hund zuvor untersucht hat. Eine solche Behandlung ist sicherlich schonender für deinen Hund, kann aber länger andauern oder im schlimmsten Fall unwirksam sein.

Der Golden Retriever – Everybody’s Darling

Erscheinungsbild

Der Golden Retriever ist mit seinen 51–56 cm (Hündinnen) bzw. 56–61 cm (Rüden) Schulterhöhe kein kleiner Hund. Hündinnen wiegen durchschnittlich zwischen 30 und 36 kg. Das Gewicht von Rüden liegt zwischen 36 und 40 kg. Sah man diese Rasse in früheren Jahren ausschließlich in Goldtönen von Hell- bis Dunkelgold, sind heute auch alle Cremetöne zu finden, bis hin zu nahezu weiß erscheinenden hell-cremefarbenen Hunden. Das mittellange Haar ist glatt oder etwas wellig und zeigt eine gute Befederung (damit sind die längeren Haare an Ohren, Brust, Läufen und Rute gemeint). Die dichte und wasserabweisende Unterwolle schützt den Golden Retriever bei Wind und Wetter sowie bei der Wasserarbeit.

Wesen

Bei liebevoller Haltung und Erziehung sowie seinen Anlagen entsprechender Auslastung ist der Golden Retriever ein fröhlicher und entspannter Hund, der sich durch nichts so schnell aus der Ruhe bringen lässt. Er zeigt großes Anpassungsvermögen und eifrigen Lernwillen. Diese Eigenschaften machen ihn zu einem „leichtführigen“ Hund, was einer der Gründe für seine allgemeine Beliebtheit sein dürfte.

Aufgaben

Gezüchtet wurde der Golden Retriever ursprünglich vornehmlich für die Jagd, genauer gesagt als Jagdhelfer, der das Wild nach dem Schuss zu seinem Halter bringt. Meist handelt es sich dabei um die Jagd auf Enten, was der Wasserliebe des Hundes sehr entgegenkommt. Aber auch anderes Niederwild wie Hasen und Kaninchen apportiert der als Jagdhelfer ausgebildete Golden Retriever mit „weichem Maul“ – also ohne das Wild, falls es noch lebt, zu töten oder mit den Zähnen zu verletzen. Da oftmals mehrere Hunde gleichzeitig zum Einsatz kommen, ist die Verträglichkeit mit Artgenossen unabdingbar.

Sein ausgeprägter Jagdtrieb in Verbindung mit der exzellenten Nase und dem Wunsch, mit seinem Menschen zusammenzuarbeiten, hat dazu geführt, dass der Golden Retriever heute zahlreiche „Berufe“ ausübt. Hunde dieser Rasse finden Einsatz als Rettungs-, Blinden- oder Assistenzhund oder arbeiten als Rauschgift- oder Sprengstoffsuchhund.

Haltung, Ausbildung und Beschäftigung

Der Golden Retriever braucht die Nähe zu seinen Menschen. Er möchte in das Familien- und Alltagsleben eingebunden und am liebsten überall dabei sein. Erziehst du ihn mit liebevoller Konsequenz und führst ihn gemächlich an die verschiedenen Alltagssituationen heran, stellt das im Allgemeinen auch kein Problem dar. Die Verträglichkeit mit Menschen und Artgenossen ist ihm durch entsprechende Zuchtauswahl praktisch in die Wiege gelegt. Natürlich musst du, wenn du (kleine) Kinder hast, dafür sorgen, dass sowohl sie als auch der Hund respektvoll mit dem jeweils anderen umgehen. Selbst die Gewöhnung an Katzen, Pferde und anderen Tiere ist bei entsprechender Prägung im Welpen- und Junghundealter problemlos möglich – trotz des ausgeprägten Jagdtriebs. Damit unterscheidet sich der Golden Retriever von manch anderer Jagdhunderasse – auch wenn es unter Hunden jeder Rasse Individuen gibt, die den Rassestandard offensichtlich nicht gelesen haben und bei sorgfältiger Frühprägung ganz andere als die ihrer Rasse ursprünglich angedachten Aufgaben wahrnehmen können.

Wenn du dich für einen Golden Retriever entscheidest, stehen dir für seine Auslastung und Beschäftigung viele Wege offen. Ob du mit klassischem Dummy-Training das Apportieren übst, hobbymäßig Fährtensuche oder Mantrailen betreibst oder deinem Golden Retriever beibringst, kleine Aufgaben im Haushalt zu übernehmen (Türen öffnen und schließen, Lichtschalter betätigen oder die Wäsche in die Waschmaschine packen) … Bei geduldiger Anleitung und so lange der Spaß des Hundes beim Training im Vordergrund steht, sind deiner Fantasie fast keine Grenzen gesetzt.

Der Golden Retriever ist als echter Allrounder zu bezeichnen, den man auch Einsteigern in die Hundehaltung empfehlen kann, wenn sie sich im Vorfeld mit den Bedürfnissen dieser Rasse auseinandersetzen und Freude an einem richtig guten Hundefreund haben.

Schilddrüsenunterfunktion beim Hund erkennen und behandeln

Die Hormone TRH, TSH, T3 und T4 sind – wie beim Menschen auch – ausschlaggebend für die Stoffwechselaktivität. Ihre Produktion findet im Hypothalamus (TRH), der Hypophyse (TSH) und schließlich, dadurch angeregt, in der Schilddrüse (T3 und T4) statt. Sie alle haben Einfluss auf den gesamten Organismus und auf das psychische Wohlbefinden.

Schilddrüse und Verhalten

Weniger augenfällig ist die Vorstufe, die sogenannte subklinische Schilddrüsenunterfunktion. Sie hat in erster Linie vielfältige Auswirkungen auf das Verhalten des Hundes. Zu den am häufigsten auftretenden Verhaltensauffälligkeiten zählen plötzliche Aggression gegenüber Menschen und/oder Hunden, Konzentrationsschwäche, hyperaktive Phasen und Unruhe im Wechsel mit depressiven Phasen und gesteigertem Schlafbedürfnis, Ängste bis hin zu Phobien, Launenhaftigkeit und erschwertes Lernen. In einzelnen Fällen kann es zu epileptischen Anfällen kommen.

Oft suchen Hundehalter aufgrund der oben genannten Verhaltensauffälligkeiten Rat bei einem Hundetrainer. Ein Training wird allerdings nur dann gewinnbringend sein, wenn dem Problem keine organische Ursache zugrunde liegt. Deshalb ist es wichtig, deinen Hund auch im Falle von plötzlich auftretenden Ängsten und Aggressionsproblemen zunächst von tierärztlicher Seite durchchecken zu lassen.

Ursachen einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Neben einer Fehlfunktion der Schilddrüse gibt es zahlreiche weitere Auslöser für eine Unterfunktion dieses Organs:

  • Autoimmunerkrankung
  • Leber- und Nierenerkrankungen
  • Infektionserkrankungen
  • Nach- und Nebenwirkungen von Medikamenten
  • Stress, hier vor allem Dauerstress
  • Nahrungsmangel
  • und weitere …

Nicht auszuschließen ist auch die Schädigung der Halsorgane durch das Tragen eines Halsbandes bei Hunden, die zu extremem Ziehen neigen, und durch häufig ausgeführte Leinenrucks zur Korrektur, wie sie leider nach wie vor oftmals zur Erziehung empfohlen werden. Hierzu werden noch tiefergehende Studien benötigt.

Diagnostik

Zur Diagnostik nimmt man dem Hund Blut ab. Viele Tierärzte testen aber nur einen Schilddrüsen-Wert (T4) und beginnen mit der Behandlung, wenn dieser unterhalb des Referenzbereiches liegt.

Auf diese Weise kommt man allerdings weder einer subklinischen Schilddrüsenunterfunktion auf die Spur, noch lassen sich andere Ursachen für die Unterfunktion eingrenzen. Je mehr Werte miteinbezogen werden, desto aussagekräftiger ist das Gesamtbild. Ein großes Schilddrüsenprofil sollte deshalb die folgenden Werte beinhalten:

  • Gesamt T4
  • Freies T4
  • Gesamt T3
  • Freies T3
  • TSH
  • TAK
  • Cholesterin
  • Cortisol

Ein zusätzliches großes Blutbild erleichtert die Abklärung von Ursachen, die nicht auf eine Fehlfunktion der Schilddrüse selbst zurückzuführen sind.

Fällt im Ergebnis ein Wert (oder mehrere) unter den Referenzbereich ab, spricht man von einer klinischen Schilddrüsenunterfunktion.

Befindet sich ein Wert (oder mehrere) im unteren Drittel des Referenzbereiches, liegt eine subklinische Schilddrüsenunterfunktion vor. Gleichzeitig ist oftmals der Cholesterin-Wert erhöht. Zeigt der Hund zudem eine oder auch mehrere der oben genannten Verhaltensauffälligkeiten, ist dringend eine Behandlung angeraten, um eine weitere Verschlechterung der Werte sowie der Symptome zu verhindern.

Wie du siehst, ist das Thema sehr komplex. Deshalb ist es ratsam, einen Fachmann/eine Fachfrau auf diesem Gebiet aufzusuchen, wenn es um die Interpretation des Ergebnisses geht. Das kannst du oft auch per Mail oder Fax tun, indem du die Laborberichte sowie die Krankheitsgeschichte deines Hundes weiterleitest. Viele Fachleute sind nach vorheriger telefonischer Absprache dazu bereit, in Zusammenarbeit mit deinem Tierarzt die richtige Therapie für deinen Hund zusammenzustellen.

Behandlung der Schilddrüsenunterfunktion

Die Therapie wird heute meist mit dem Schilddrüsenhormon Levothyroxin durchgeführt. Die Dosierung ist vollkommen individuell und es bedarf geraumer Zeit, um deinen Hund auf die für ihn passende Dosis einzustellen. Dazu sind sehr regelmäßige Nachkontrollen nötig. Am besten führst du ein Tagebuch, in dem du die jeweilige Dosierung sowie die Veränderungen in Bezug auf das Verhalten und die körperlichen Symptome deines Hundes notierst.

Die erste Nachkontrolle sollte ca. 6-8 Wochen nach Beginn der Behandlung erfolgen. Da üblicherweise mit einer geringen Dosierung begonnen wird, kann diese dann gegebenenfalls angepasst und erhöht werden.

Sollten die Symptome komplett verschwinden, kann die Therapie unter Umständen wieder beendet werden. Häufig ist jedoch eine lebenslange Gabe des Medikamentes notwendig, immer begleitet von regelmäßigen Kontrollen, um eventuelle Veränderungen abzufangen.

Lohnt sich eine Krankenversicherung für dein Haustier?

Hast du hingegen eine wirklich gute Krankenversicherung für deinen Hund oder deine Katze abgeschlossen, fällt diese Sorge weg und du kannst dir guten Gewissens die beste Behandlung für leisten, die es gibt. Wenn dein Tier also ein Teil der Familie ist und du alles tun würdest, um das Geld für eine eventuell notwendig Behandlung aufzutreiben – dann solltest du überlegen, ob eine Haustierkrankenversicherung das Richtige für dich wäre.

Tierkrankenversicherung – Pro und Contra

Grundsätzlich funktioniert die Haustierkrankenversicherung genau wie eine private Krankenversicherung für Menschen – du zahlst jeden Monat deinen Beitrag und die Versicherung kommt ganz oder teilweise für die Kosten auf, wenn eine medizinische Behandlung deines Hundes oder deiner Katze notwendig wird.

Trotzdem solltest du nicht vergessen, dass beispielsweise eine vernünftige Hundekrankenversicherung dich ab etwa 400 Euro im Jahr kostet (je nach Alter und Rasse deines Vierbeiners kann sie aber auch sehr viel teurer sein), eine OP-Versicherung ab etwa 200 Euro im Jahr. In Verlauf eines Hundelebens kommen für eine Krankenversicherung also gut 5.000 bis 6.000 Euro zusammen. Wenn dein Vierbeiner Krebs oder eine andere behandlungsintensive Krankheit bekommt, dann kann die Investition durchaus Sinn machen. Aber mit ein bisschen Glück wird dein Tierarzt diesen Betrag über die gesamte Lebenszeit deines Tieres nicht von dir erhalten. In diesem Fall hat die Krankenversicherung Gewinn gemacht.

Vom rein finanziellen Standpunkt aus gesehen fährst du also in vielen Fällen besser, wenn du jeden Monat ein bisschen Geld für deinen pelzigen Freund sparst.

Da aber eine Menge Emotionen an unseren Haustieren hängen, kann eine Hunde- oder Katzenkrankenversicherung dir trotzdem eine Menge schlafloser Nächte ersparen. Wenn du ein hohes Sicherheitsbedürfnis hast und du dir keine Sorge um eventuelle Behandlungskosten für deinen Liebling machen möchtest, kann das Geld für eine Krankenversicherung durchaus eine sinnvolle Investition sein.

Was deckt die Versicherung ab?

Eine wichtige Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. Analog zu den Krankenversicherungen für Menschen bieten auch Tierkrankenversicherer verschiedene Versicherungspläne an.

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je mehr Untersuchungen und Behandlungen in die Versicherung eingeschlossen sind, desto teurer wird der Beitrag.

Die günstigste Möglichkeit ist die so genannte OP-Versicherung. Diese deckt ambulante Behandlungen nicht oder nur sehr eingeschränkt ab, übernimmt aber die Kosten für Operationen und stationäre Aufenthalte.

Eine „ausgewachsene“ Tierkrankenversicherung übernimmt hingegen sowohl stationäre als auch ambulante Kosten. Einige Versicherungsgesellschaften bieten auch eine Kombination aus Haftpflicht- und Krankenversicherung an.

Aber auch hier ist Vorsicht geboten: Bei vielen Versicherern gibt es eine Obergrenze, bis zu der die Behandlungskosten übernommen werden. In diesem Fall solltest du überlegen, ob die ganz billige Versicherung wirklich die beste ist. Außerdem solltest du dich vorher erkundigen, ob auch Vorsorgemaßnahmen wie etwa Impfungen oder Parasitenabwehr enthalten sind.

Und für das schmale Budget bieten einige Versicherungen auch die Möglichkeit, einen Selbstbehalt in den Vertrag einzuschließen an. Dann springt die Versicherung erst ab einem bestimmten Betrag ein, die Beiträge sind aber deutlich niedriger.

Die meisten Krankenversicherungen nehmen nur Hunde auf, die jünger als sieben Jahre alt sind und die an keiner chronischen Krankheit leiden. OP-Versicherungen können hingegen auch für ältere Tiere abgeschlossen werden, allerdings wird dann oft nicht mehr der volle Betrag erstattet.

Zahnfleischentzündung bei Hund und Katze: Diagnose, Behandlung und Nachsorge

Eine der Hauptursachen für Zahnfleischentzündung sind Plaque-Ablagerungen, die sich innerhalb von 24 Stunden auf sauberen Zahnflächen bilden. Es handelt sich um einen Biofilm aus Nahrungsresten, Schmutz, Bakterien sowie abgestorbenen Haut- und Schleimhautzellen. Das Zahnfleisch reagiert darauf mit Entzündung, Schwellung und Gewebeabbau.

Mehr als 80 Prozent der Hunde und Katzen ab drei Jahren leiden an einer Zahnfleischentzündung. Bei Hunden – vor allem bei Zwergrassen – entwickelt sie sich früher im Leben als bei Katzen.

Gingivitis ist nicht einfach ein ästhetisches Problem, sondern kann zu ernsthaften Gesundheitsschäden führen. Eiterherde können beispielsweise Herzproblemen auslösen oder diese verstärken – ein Grund, bei den nachfolgend aufgeführten Symptomen deinen Tierarzt zu Rate zu ziehen.

Symptome

Die Symptone einer Zahnfleischentzündung lassen sich wie folgt erkennen:

  • Rotes und geschwollenes Zahnfleisch, besonders auf der Außenseite
  • Maulgeruch
  • Zahnstein und Plaque

Ursachen

Es gibt verschiedene Faktoren, die eine Zahnfleischentzündung auslösen können:

  • vorgerücktes Alter
  • zu eng stehende Zähne
  • weiche Nahrung
  • mangelnde Kautätigkeit
  • mangelnde Maulhygiene
  • Urämie (Nierenversagen)
  • Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
  • Autoimmunerkrankungen

Diagnose

Der Tierarzt sollte deinen Vierbeiner gründlich untersuchen, um die im vorigen Abschnitt genannten ernsthaften Erkrankungen auszuschließen, die zu einer Zahnfleischentzündung führen können. Du solltest ihm erzählen, zu welchem Zeitpunkt du den Maulgeruch erstmals bemerkt hast, wie du dein Tier ernährst, ob es Probleme beim Kauen oder sonstige gesundheitliche Probleme hat. Falls du die Zähne deines Hundes bzw. deiner Katze regelmäßig pflegst, solltest du dies dem Tierarzt ebenfalls mitteilen und ihm deine Technik und die verwendeten Produkte genau beschreiben.

Der Tierarzt wird auch die Maulhöhle deines Tieres untersuchen, um sich Klarheit über den Zustand der Zähne und des Zahnfleisches zu verschaffen. Anschließend wird er einen Behandlungstermin mit dir vereinbaren.

Behandlung

Während dieses Termins wird dein Tier in Narkose gelegt, sodass der Tierarzt die Tiefe der Zahnfleischtaschen überprüfen und kranke Zähne ziehen kann. Manchmal bleiben auch bei erwachsenen Hunden und Katzen Milchzähne stehen – diese wird der Tierarzt ebenfalls entfernen. Plaque und Zahnstein werden mit speziellen zahnärztlichen Instrumenten entfernt und die Wurzeln gegebenenfalls geglättet. Schließlich poliert der Tierarzt die Zahnflächen und untersucht die Zähne nach der Reinigung erneut.

Im Anschluss solltest du um eine Einweisung in die korrekte Pflege der Zähne deines Vierbeiners bitten und auch an regelmäßige Kontrolluntersuchungen denken.

Nachsorge

Du kannst einen entscheidenden Teil dazu beitragen, dass Maul und Zähne deines Tieres gesund bleiben: Bürste seine Zähne einmal täglich oder zumindest zweimal pro Woche mit einer speziellen Zahncreme bzw. reibe sie mit einem speziell dafür vorgesehenen Finger-Pad ab. Bei deinem Tierarzt erhältst du gegebenenfalls auch eine antibakterielle Lösung, die du auf die Zähne deines Vierbeiners geben kannst, um die Plaque-Bildung zu verringern.

Für Hunde eignen sich zudem Kaustreifen aus Rinderhaut und ähnliche Artikel. Diese können ebenfalls dazu beitragen, Zahnstein zu reduzieren und die Maulgesundheit zu erhalten.

6 Nahrungsmittel, die deinem Vierbeiner gefährlich werden können

Sei bitte vorsichtig! Manche ganz alltäglichen Lebensmittel können für Tiere schädlich oder sogar tödlich sein. Hier erfährst du, welche besonders gefährlich sind, woran du eine Vergiftung erkennst und wie du reagieren musst.

1. Zwiebelgewächse

Zwiebeln, Knoblauch, Bärlauch und Schnittlauch fügen Hunden und Katzen ernsthaften Schaden zu, wenn sie in großen Mengen aufgenommen werden. Sie lösen nicht nur Reizungen des Magen-Darm-Traktes aus, sondern können auch eine Schädigung der roten Blutkörperchen sowie Asthmaanfälle und Leberprobleme hervorrufen.

Unmittelbare Anzeichen für die Aufnahme von Zwiebelgewächsen sind Blut im Urin, blasse Schleimhäute und ein schwacher Puls. Katzen sind grundsätzlich anfälliger als Hunde. Zwar wird kaum ein Hund oder eine Katze von sich aus pure rohe Zwiebeln aufnehmen; sobald diese aber ein Bestandteil von gekochten oder gebratenen Speisen sind, kannst du dich auf diese Abneigung nicht mehr verlassen.

2. Avocado

Bewahre die leckeren Früchte außer Reichweite deiner Tiere auf. Einige Avocado-Sorten enthalten in allen Pflanzenbestandteilen das Toxin Persein. Besonders hohe Konzentrationen finden sich in der Schale und dem Kern der Avocado-Frucht. Persein ist für die meisten Haustiere wie Hunde, Katzen, Nagetiere und Vögel äußerst giftig.

Die Symptome bestehen in Husten, Atembeschwerden, Flüssigkeitsansammlungen, erhöhter Herzfrequenz, bei säugenden Tieren außerdem in einer Entzündung der Milchdrüsen. Da es keine spezifische Behandlungsmöglichkeit gibt, führt eine Avocado-Vergiftung oft zum Tod.

Wie erwähnt, sind nicht alle Avocados giftig; die einzelnen Sorten lassen sich aber äußerlich kaum auseinanderhalten. Wenn dein Vierbeiner Avocado zu sich genommen hat, solltest du deshalb schnellstmöglich zum Tierarzt – alles andere käme einem russischen Roulette gleich.

3. Schokolade

Schokolade enthält eine Substanz namens Theobromin, die besonders gefährlich für dein Tier ist: Bei Hunden und Katzen kann sie Erbrechen und Durchfall, aber auch ernstere Symptome wie Unruhe, Zittern und Herzrhythmusstörungen auslösen und schließlich zum Tod führen. Der höchste Theobromin-Gehalt findet sich in dunkler und in ungesüßter Backschokolade; weiße Schokolade enthält nur wenig Theobromin. Für einen kleineren Hund kann bereits eine halbe Tafel dunkler Schokolade tödlich sein.

4. Weintrauben und Rosinen

Weintrauben sind lecker und gesund – für uns Zweibeiner. Deinen Vierbeiner können sie umbringen. Man weiß noch nicht, welcher Bestandteil der Weintraube eigentlich giftig für Hunde und Katzen ist. Die Auswirkungen sind aber gut dokumentiert: Sie reichen von wiederholtem Erbrechen über Lethargie, Depression, Nierenversagen bis hin zum Tod. Dabei reicht offensichtlich schon eine Menge von etwa 10 Gramm Weintrauben pro Kilogramm Körpergewicht.

Wichtig: Getrocknete Weintrauben – Rosinen – sind in vielen Produkten enthalten, an die du im ersten Augenblick vielleicht gar nicht denkst, zum Beispiel in Müsli, Müsliriegeln und manchen Kekssorten.

5. Macadamia-Nüsse

Wenn du eine Schwäche für Macadamia-Nüsse hast, solltest du sie unbedingt außer Reichweite deines pelzigen Freundes lagern. Einige wenige Macadamias reichen aus, um bei Hunden und Katzen Reaktionen wie Erbrechen, Zittern und Schwäche auszulösen. Die Symptome beginnen in der Regel etwa einen halben Tag nach der Aufnahme und dauern etwa 12 bis 48 Stunden an. Sie können sich bis zu Lähmungen der Hinterhand und Hyperthermie verschlimmern. Aus diesem Grund solltest du unverzüglich deinen Tierarzt konsultieren, wenn du vermutest, dass dein Tier von den Nüssen genascht hat.

6. Xylit

Xylit ist ein künstlicher Süßstoff, der in zuckerfreien Kaugummis und Süßigkeiten, aber auch in Zahncreme und zahlreichen anderen Produkten enthalten ist. Eine geringe Menge Xylit genügt, um äußerst rasch Vergiftungssymptome bei deinem Haustier auszulösen –oft mit tragischem Ausgang. Vermutlich sind etwa 10 Streifen Kaugummi mit Xylit für einen größeren Hund tödlich. Xylit verursacht bei den meisten Tieren spätestens eine halbe Stunde nach der Aufnahme eine Insulinfreisetzung, die zu einer Unterzuckerung führt. Die ersten Symptome sind Erbrechen, Koordinationsstörungen und Lethargie; sie können zu Krampfanfällen und Leberversagen fortschreiten.

Da die Symptome sehr schnell eintreten, solltest du rasch deinen Tierarzt anrufen und in Abstimmung mit ihm versuchen, dein Tier zum Erbrechen zu bringen. Ein bewährtes Hausmittel ist etwa Kochsalz. Dein Tierarzt wird dir genaue Anweisungen geben, wie du vorgehen musst. Falls in unmittelbarer Nähe eine Tierarztpraxis ist, fahre schnell hin und dringe auf sofortiges Handeln – dein Tier wird eine Injektion bekommen, die Erbrechen auslöst.

Welches Haustier für dein Kind?

Ist dein Kind bereit für ein eigenes Heimtier?

Man kann kaum pauschale Aussagen darüber treffen, ab welchem Alter dein Kind bereit für sein eigenes Tier ist. Nachfolgend findest du jedoch ein paar Faustregeln:

  • Kinder im Alter von 3–4 Jahren können ihre emotionalen und aggressiven Impulse noch nicht kontrollieren. Für ein eigenes Tier ist es auf jeden Fall noch zu früh.
  • Kinder unter 7 Jahre solltest du bei der Pflege und Betreuung des Heimtiers grundsätzlich beaufsichtigen. Die Verantwortung für die Fütterung, die Reinigung des Lebensraums und die Sorge um die Gesundheit dürfen nicht allein in der Verantwortung deines Kindes liegen.
  • Kinder unter 10–12 Jahren sind noch nicht in der Lage, sich selbstständig um ein anspruchsvolleres Tier wie einen Hund, eine Katze oder einen Vogel zu kümmern.

Es wäre ideal, wenn dein Kind alleine die Verantwortung für die Versorgung und Pflege seines Heimtiers übernehmen würde. In der Realität ist das oft nicht der Fall. Früher oder später verfliegt der Reiz des Neuen … Sehen wir den Tatsachen ins Auge: In den sehr vielen Fällen wirst du es schließlich sein, der sich bis zum Ende um das Tier kümmert.

Hunde

Lebenserwartung: ca. 8–18 Jahre, teilweise rasseabhängig

Hunde sind liebevoll, anhänglich und wollen gefallen –mit anderen Worten: Sie sind der beste Freund des Menschen. Hunde und Kinder verstehen sich meist auf einer unmittelbaren Ebene. Trotzdem solltest du bedenken, dass gerade ein großer Hund im Spiel recht grob mit einem Kleinkind umgehen oder es einfach umrennen kann, wenn er aufgeregt losstürmt.

Das Verhalten variiert rasseabhängig und auch individuell. Du benötigst also eine gute, unabhängige Beratung, um den passenden Hund für deine Familie zu finden. Geeignete Ansprechpartner sind beispielsweise dein Tierarzt oder das örtliche Tierheim.

Auch der gutmütigste Familienhund benötigt viel Zeit und Zuwendung, eine gute Ausbildung, tägliche Bewegung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Sein Unterhalt kann kostspielig sein. Auf jeden Fall solltest du selbst bereit sein, dich ausgiebig um den Hund zu kümmern. Und denke bitte daran: Dein Kind muss lernen, den Hund sanft und respektvoll zu behandeln. Wenn du Kinder unter 3 Jahren hast, solltest du keinen Welpen aufnehmen – euer neuer Hausgenosse sollte beim Einzug mindestens ein halbes Jahr alt sein.

Katzen

Lebenserwartung: bis 20 Jahre

Viele Tierschutzvereine geben Katzen ungern in Haushalte mit kleinen Kindern ab – und das hat seinen Grund: Die liebevolle Umarmung eines Kleinkinds kann von der Katze als Bedrohung empfunden werden. Sie wird möglicherweise versuchen, sich mit ihren Krallen zu schützen. Für ein größeres Kind kann eine ausgeglichene Katze jedoch ein wunderbarer Begleiter sein.

Diese unabhängigen Tiere benötigen nicht ganz so viel Zeit und Aufmerksamkeit wie Hunde, bedeuten aber nicht weniger finanziellen Aufwand – regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind notwendig; die Kosten für Kastration oder Sterilisation solltest du nicht unterschätzen.

Meerschweinchen

Lebenserwartung: ca. 5 Jahre

Die Pflege eines niedlichen Meerschweinchens ist für dein Kind eine großartige Möglichkeit, Verantwortung zu lernen. Mit etwas Anleitung bekommen auch kleinere Kinder rasch Zugang zu diesen Tieren. Meerschweinchen beißen nur selten und viele von ihnen genießen den Umgang mit „ihrem“ Menschen offensichtlich, sobald sie daran gewöhnt sind. Ihre Lebensweise ist faszinierend und unterhaltsam. Meerschweinchen sind Gruppentiere, die du möglichst mindestens zu zweit hältst. Achte dabei auf das Geschlecht: Halte unkastrierte Tiere bitte nur in gleichgeschlechtlichen Paaren oder Gruppen, damit es keinen unerwünschten Nachwuchs gibt.

Wichtig: Meerschweinchen benötigen Heu als Nahrung – in deiner Familie sollte es also keine Heuallergiker geben.

Zwergkaninchen

Lebenserwartung: ca. 7–10 Jahre

Zwergkaninchen benötigen viel Aufmerksamkeit, damit sie zahm bleiben. Ihr Charakter ist ziemlich individuell; wenn sie gut behandelt werden, sind sie dem Menschen aber meist freundlich gesonnen. Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass sie sich gerne auf den Arm nehmen und streicheln lassen. Falscher Umgang kann zu ernsthaften Kratzwunden bei deinem Kind, zu Knochenbrüchen beim Kaninchen führen. Vor allem die kleineren Rassen sollten deshalb etwas größerem bzw. reiferen Kindern vorbehalten sein.

Kaninchen sind soziale Tiere, die sich paarweise oder in der Gruppe am wohlsten fühlen. Sie betreiben sorgfältig Körperpflege, sodass kurzhaarige Rassen nicht viel Pflege brauchen. Langhaarige Rassen müssen häufig gebürstet werden.

Auch Kaninchen benötigen Heu als Nahrungsgrundlage. Für Heuallergiker eignen sie sich deshalb nicht.

Hamster

Lebenserwartung: ca. 1–3 Jahre

Der drollige, agile Hamster gedeiht auch in einen kleinen Lebensraum und benötigt relativ wenig Zeit. Hamster sind Einzelgänger. Diese Tiere schätzen es nicht besonders, in die Hand genommen und gestreichelt zu werden. Sie könnten sich sogar bedroht fühlen und zubeißen. Außerdem ist der Lebensrhythmus der Hamster dem menschlichen entgegengesetzt: Sie sind nachaktiv und schlafen tagsüber.

Hamster sind aufgrund ihrer Zerbrechlichkeit und ihrer Lebensweise keine geeigneten Gefährten für kleine Kinder. Am ehesten eignet sich ein Hamster noch für größere, verantwortungsbewusste Kinder, die damit zufrieden sind, ihn in seinem Lebensraum zu beobachten.

Ratten

Lebenserwartung: 2–3 Jahre

Ratten geben hingegen wunderbare Heimtiere für Kinder ab: Sie sind gutmütig und intelligent, haben Freude an menschlicher Gesellschaft und lassen sich gerne streicheln. Wenn sich dein Kind viel mit seiner Ratte beschäftigt, kann es ihr schnell Tricks aller Art beibringen. Ratten sollten zumindest paarweise gehalten werden – am besten eignen sich zwei weibliche Tiere. Gemischtgeschlechtliche Gruppen müssen tabu sein, da Ratten sich sprichwörtlich sehr schnell vermehren.

Der Pflegeaufwand ist gering – Ratten sind sehr reinliche Tiere, die sich ausgiebig putzen.

Vögel

Lebenserwartung: Je nach Art ca. 5–80 (!) Jahre

Manche Kinder haben einen wunderbaren Umgang mit Vögeln – aber ein Kind, das über viel Energie und wenig Selbstbeherrschung verfügt, eignet sich kaum für die Vogelhaltung. Vögel sind Beutetiere, die von schnellen Bewegungen, lauten Geräuschen und zupackenden Händen erschreckt werden. Aus diesem Grund sollte dein Kind in der Regel 12 Jahre alt sein, bevor es einen eigenen Vogel pflegt. Auf jeden Fall solltest du bereit sein, die Sorge für den Vogel nicht deinem Kind alleine zu überlassen, sondern ihm beratend und gegebenenfalls auch tatkräftig zur Seite zu stehen.