Vögel

Ziervögel: 5 Dinge, die du beim Freiflug beachten solltest

1. Fenster und Spiegel

Dass Fenster fest verschlossen sein müssen, versteht sich von selbst. Selbst dann geht von ihnen – genau wie von Spiegeln – eine Gefahr aus, die schon viele schnittige Flieger mit dem Leben bezahlen mussten: Vor allem bei ihrem ersten Freiflug nehmen sie die durchsichtige Scheibe nicht wahr und knallen im Extremfall ungebremst aufs Glas. Dies kann ohne weiteres zum Genickbruch führen. Die einfachste Lösung sind Gardinen oder Vorhänge, die du vor die Fenster ziehst, bevor du deinen gefiederten Freunden Freiflug gewährst.

2. Kabel und Elektrogeräte

Vögel sind sehr neugierige Geschöpfe und unterziehen gerne sämtliche Gegenstände in ihrer Umgebung einer gründlichen Untersuchung. Besonders Papageienvögel – zu denen auch Wellen- und andere Sittiche gehören – verfügen über starke Schnäbel mit enormer Beißkraft. Selbst für den kleinsten Sittich stellt es überhaupt kein Problem dar, ein elektrisches Kabel durchzubeißen. Achte deshalb darauf, dass deine Vögel im Freiflugraum nicht an Kabel, elektrische Leitungen und Geräte kommen. Investiere eventuell in Kabelschienen oder -abdeckungen.

3. Ventilatoren

Die meisten freistehenden Ventilatoren besitzen heute aus Sicherheitsgründen ein Abdeckgitter. Deckenventilatoren stellen hingegen durchaus eine Gefahrenquelle dar. Es kam schon vor, dass Vögel in eingeschaltete Ventilatoren flogen, sich schwer verletzten oder sogar den Tod fanden. Denke daran, Ventilatoren auszuschalten, bevor du die Käfigtür öffnest.

4. Gifte

Wegen ihres kleines Körpers und des schnellen Stoffwechsels reagieren Vögel äußerst empfindlich auf Toxine, vor allem auf Atemgifte. Deshalb solltest du in den Räumen, in denen sich deine Schützlinge aufhalten, keine Raumsprays, Insektizide und Ähnliches verwenden. Besonders giftig wirken Teflondämpfe, die etwa von erhitzten Töpfen und Pfannen aufsteigen. Wenn dein Vogel also auch in die Küche fliegen kann, ist besondere Vorsicht geboten.

Vögel naschen gerne von allerlei Grünzeug. Viele beliebte Zimmerpflanzen sind jedoch giftig. Nimm sie aus dem Raum, in dem deine gefiederten Freunde Freiflug erhalten. Die folgende Liste führt nur die besonders gefährlichen Zimmerpflanzen mit potenziell tödlicher Wirkung auf. Aber auch mäßig giftige Gewächse können beispielsweise zu Verdauungsproblemen oder inneren Verätzungen führen. Informiere dich deshalb gründlich.

Stark giftige Zimmerpflanzen

  • Alpenveilchen
  • Amaryllis/Ritterstern
  • Becherprimel
  • Birkenfeige (Ficus)
  • Dieffenbachia
  • Fensterblatt (Monstera)
  • Gummibaum (Ficus elastica)
  • Immergrün
  • Kolbenfaden
  • Korallenbäumchen
  • Kroton (Wunderstrauch)
  • Prachtlilie (Ruhmeskrone)
  • Ritterstern
  • Wüstenrose
  • Zimmerfarn

5. Hunde und Katzen

Es kann durchaus gutgehen, Hunde und Katzen zusammen mit frei fliegenden Ziervögeln zu halten. Trotzdem: Die genannten Vierbeiner sind Raubtiere. Es ist nicht auszuschließen, dass sie die Vögel im Käfig kaum beachten, beim Freiflug hingegen als Jagdbeute ansehen. Vor allem Kleinvögel wie Kanarienvögel und Wellensittiche lösen den Jagdtrieb schnell aus. Umgekehrt scheuen sich Papageien oft nicht, Hunde und Katzen anzugreifen, wenn sie ihre Ressourcen bedroht sehen. Und dies kann wegen der starken Schnäbel böse enden.

Welches Haustier für dein Kind?

Ist dein Kind bereit für ein eigenes Heimtier?

Man kann kaum pauschale Aussagen darüber treffen, ab welchem Alter dein Kind bereit für sein eigenes Tier ist. Nachfolgend findest du jedoch ein paar Faustregeln:

  • Kinder im Alter von 3–4 Jahren können ihre emotionalen und aggressiven Impulse noch nicht kontrollieren. Für ein eigenes Tier ist es auf jeden Fall noch zu früh.
  • Kinder unter 7 Jahre solltest du bei der Pflege und Betreuung des Heimtiers grundsätzlich beaufsichtigen. Die Verantwortung für die Fütterung, die Reinigung des Lebensraums und die Sorge um die Gesundheit dürfen nicht allein in der Verantwortung deines Kindes liegen.
  • Kinder unter 10–12 Jahren sind noch nicht in der Lage, sich selbstständig um ein anspruchsvolleres Tier wie einen Hund, eine Katze oder einen Vogel zu kümmern.

Es wäre ideal, wenn dein Kind alleine die Verantwortung für die Versorgung und Pflege seines Heimtiers übernehmen würde. In der Realität ist das oft nicht der Fall. Früher oder später verfliegt der Reiz des Neuen … Sehen wir den Tatsachen ins Auge: In den sehr vielen Fällen wirst du es schließlich sein, der sich bis zum Ende um das Tier kümmert.

Hunde

Lebenserwartung: ca. 8–18 Jahre, teilweise rasseabhängig

Hunde sind liebevoll, anhänglich und wollen gefallen –mit anderen Worten: Sie sind der beste Freund des Menschen. Hunde und Kinder verstehen sich meist auf einer unmittelbaren Ebene. Trotzdem solltest du bedenken, dass gerade ein großer Hund im Spiel recht grob mit einem Kleinkind umgehen oder es einfach umrennen kann, wenn er aufgeregt losstürmt.

Das Verhalten variiert rasseabhängig und auch individuell. Du benötigst also eine gute, unabhängige Beratung, um den passenden Hund für deine Familie zu finden. Geeignete Ansprechpartner sind beispielsweise dein Tierarzt oder das örtliche Tierheim.

Auch der gutmütigste Familienhund benötigt viel Zeit und Zuwendung, eine gute Ausbildung, tägliche Bewegung und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Sein Unterhalt kann kostspielig sein. Auf jeden Fall solltest du selbst bereit sein, dich ausgiebig um den Hund zu kümmern. Und denke bitte daran: Dein Kind muss lernen, den Hund sanft und respektvoll zu behandeln. Wenn du Kinder unter 3 Jahren hast, solltest du keinen Welpen aufnehmen – euer neuer Hausgenosse sollte beim Einzug mindestens ein halbes Jahr alt sein.

Katzen

Lebenserwartung: bis 20 Jahre

Viele Tierschutzvereine geben Katzen ungern in Haushalte mit kleinen Kindern ab – und das hat seinen Grund: Die liebevolle Umarmung eines Kleinkinds kann von der Katze als Bedrohung empfunden werden. Sie wird möglicherweise versuchen, sich mit ihren Krallen zu schützen. Für ein größeres Kind kann eine ausgeglichene Katze jedoch ein wunderbarer Begleiter sein.

Diese unabhängigen Tiere benötigen nicht ganz so viel Zeit und Aufmerksamkeit wie Hunde, bedeuten aber nicht weniger finanziellen Aufwand – regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind notwendig; die Kosten für Kastration oder Sterilisation solltest du nicht unterschätzen.

Meerschweinchen

Lebenserwartung: ca. 5 Jahre

Die Pflege eines niedlichen Meerschweinchens ist für dein Kind eine großartige Möglichkeit, Verantwortung zu lernen. Mit etwas Anleitung bekommen auch kleinere Kinder rasch Zugang zu diesen Tieren. Meerschweinchen beißen nur selten und viele von ihnen genießen den Umgang mit „ihrem“ Menschen offensichtlich, sobald sie daran gewöhnt sind. Ihre Lebensweise ist faszinierend und unterhaltsam. Meerschweinchen sind Gruppentiere, die du möglichst mindestens zu zweit hältst. Achte dabei auf das Geschlecht: Halte unkastrierte Tiere bitte nur in gleichgeschlechtlichen Paaren oder Gruppen, damit es keinen unerwünschten Nachwuchs gibt.

Wichtig: Meerschweinchen benötigen Heu als Nahrung – in deiner Familie sollte es also keine Heuallergiker geben.

Zwergkaninchen

Lebenserwartung: ca. 7–10 Jahre

Zwergkaninchen benötigen viel Aufmerksamkeit, damit sie zahm bleiben. Ihr Charakter ist ziemlich individuell; wenn sie gut behandelt werden, sind sie dem Menschen aber meist freundlich gesonnen. Das heißt jedoch nicht unbedingt, dass sie sich gerne auf den Arm nehmen und streicheln lassen. Falscher Umgang kann zu ernsthaften Kratzwunden bei deinem Kind, zu Knochenbrüchen beim Kaninchen führen. Vor allem die kleineren Rassen sollten deshalb etwas größerem bzw. reiferen Kindern vorbehalten sein.

Kaninchen sind soziale Tiere, die sich paarweise oder in der Gruppe am wohlsten fühlen. Sie betreiben sorgfältig Körperpflege, sodass kurzhaarige Rassen nicht viel Pflege brauchen. Langhaarige Rassen müssen häufig gebürstet werden.

Auch Kaninchen benötigen Heu als Nahrungsgrundlage. Für Heuallergiker eignen sie sich deshalb nicht.

Hamster

Lebenserwartung: ca. 1–3 Jahre

Der drollige, agile Hamster gedeiht auch in einen kleinen Lebensraum und benötigt relativ wenig Zeit. Hamster sind Einzelgänger. Diese Tiere schätzen es nicht besonders, in die Hand genommen und gestreichelt zu werden. Sie könnten sich sogar bedroht fühlen und zubeißen. Außerdem ist der Lebensrhythmus der Hamster dem menschlichen entgegengesetzt: Sie sind nachaktiv und schlafen tagsüber.

Hamster sind aufgrund ihrer Zerbrechlichkeit und ihrer Lebensweise keine geeigneten Gefährten für kleine Kinder. Am ehesten eignet sich ein Hamster noch für größere, verantwortungsbewusste Kinder, die damit zufrieden sind, ihn in seinem Lebensraum zu beobachten.

Ratten

Lebenserwartung: 2–3 Jahre

Ratten geben hingegen wunderbare Heimtiere für Kinder ab: Sie sind gutmütig und intelligent, haben Freude an menschlicher Gesellschaft und lassen sich gerne streicheln. Wenn sich dein Kind viel mit seiner Ratte beschäftigt, kann es ihr schnell Tricks aller Art beibringen. Ratten sollten zumindest paarweise gehalten werden – am besten eignen sich zwei weibliche Tiere. Gemischtgeschlechtliche Gruppen müssen tabu sein, da Ratten sich sprichwörtlich sehr schnell vermehren.

Der Pflegeaufwand ist gering – Ratten sind sehr reinliche Tiere, die sich ausgiebig putzen.

Vögel

Lebenserwartung: Je nach Art ca. 5–80 (!) Jahre

Manche Kinder haben einen wunderbaren Umgang mit Vögeln – aber ein Kind, das über viel Energie und wenig Selbstbeherrschung verfügt, eignet sich kaum für die Vogelhaltung. Vögel sind Beutetiere, die von schnellen Bewegungen, lauten Geräuschen und zupackenden Händen erschreckt werden. Aus diesem Grund sollte dein Kind in der Regel 12 Jahre alt sein, bevor es einen eigenen Vogel pflegt. Auf jeden Fall solltest du bereit sein, die Sorge für den Vogel nicht deinem Kind alleine zu überlassen, sondern ihm beratend und gegebenenfalls auch tatkräftig zur Seite zu stehen.