Wie für uns Menschen gilt auch für Katzen: Eine ausgewogene Ernährung gehört zu den wichtigsten Bausteinen für ein gesundes und langes Leben. Wir als Katzenbesitzer haben die Verantwortung dafür, welches Futter unsere Katzen bekommen – und dementsprechend sollten wir darauf achten, dass hochwertiges und sorgfältig zusammengesetztes Katzenfutter im Einkaufswagen landet. Doch woran erkennt man überhaupt hochwertiges Katzenfutter? Dieser und weiteren Fragen gehen wir hier genau auf den Grund.
Was fressen Katzen von Natur aus?
Bevor du dich auf den Weg in den nächsten Tierfachhandel oder Supermarkt machst, solltest du dir zunächst einmal Gedanken darüber machen, wie die natürliche Ernährung von Katzen aussieht.
Katzen ernähren sich in der Natur von kleinen Beutetieren, zu denen Mäuse, Vögel und kleine Fische gehören. Im Gegensatz zu Hunden sind sie keine Omnivoren beziehungsweise Allesfresser, sondern reine Fleischfresser, also Carnivoren. Dementsprechend sollte auch das Futter deiner Katze zu Hause nahezu ausschließlich aus Fleisch bestehen. Kleine Ausnahmen sind möglich, da sich pflanzliche Inhaltsstoffe beispielsweise im Magen der Beutetiere befinden können, welche die Katze dann zu sich nimmt.
Dabei ist auch wichtig zu wissen, wie Katzen entscheiden, was schmackhaft ist und was nicht. Katzen entscheiden nämlich anhand des Geruchs: Während Menschen etwa 5 bis 20 Millionen Geruchszellen haben, können Katzen mit bis zu 65 Millionen Zellen Gerüche wahrnehmen. Allerdings haben sie dafür nur 500 Geschmacksknospen – wir Menschen haben etwa 9.000. Katzen fressen demnach nur, wenn ihr Futter für sie ansprechend riecht.
Die richtige Ernährungsform: Trocken, Nass oder Barf?
Orientiert man sich an der natürlichen Ernährungsweise von Katzen, ist selbstverständlich das Barfen die beste Option. Hierbei wird die Katze mit rohem Fleisch und einigen wenigen anderen Zutaten gefüttert. Da dabei der Speiseplan relativ aufwendig an die Bedürfnisse der Katze angepasst werden muss und da auch die Zubereitung des Futters einiges an Zeit, Geld und Mühe erfordert, hat das Barfen nach wie vor die klassischen Alternativen, das Trocken- und das Nassfutter, noch nicht ganz in den Schatten gestellt. Wenngleich es sich dennoch beim Barfen um die natürlichste und somit gesündeste Ernährungsform für Katzen handelt.
Trockenfutter für Katzen in der Kritik
Die einfachere Alternative zum Barfen ist das Füttern von Trockenfutter. Hierbei werden die enthaltenen Zutaten getrocknet und in maulgerechte Stücke gepresst. Allerdings steht Trockenfutter für Katzen in der Kritik – und das nicht ohne Grund: Katzen sind ehemalige Wüstentiere und nehmen dementsprechend den Großteil der benötigten Flüssigkeit über die Nahrung auf. Da im Trockenfutter keinerlei Flüssigkeit enthalten ist und da Katzen im Allgemeinen eher trinkfaule Tiere sind, erhalten sie bei der reinen Fütterung von Trockenfutter zu wenig Wasser, was sich früher oder später durch schwere Krankheiten bemerkbar machen kann.
Nassfutter für Katzen – eine gute Entscheidung
Der Mittelweg zwischen einfachem, aber eher ungesundem Trockenfutter und sehr gesundem, dafür aber eher aufwendigen Barf ist das Nassfutter für Katzen. Hierbei handelt es sich um Fleisch und andere tierische Bestandteile, die mit Soße, als Gelee oder als Pate erhältlich sind. Da hierbei Flüssigkeit enthalten ist, entspricht das Nassfutter der natürlichen Ernährungsweise von Katzen. Die Fütterungsempfehlung auf der Verpackung verrät dir als Halter dabei, wie viel von dem Futter du deiner Katze pro Tag füttern solltest.
Worauf achten beim Futterkauf?
Nassfutter und auch Trockenfutter haben einen großen Nachteil: Teilweise sind gerade in günstigem Futter viele Zusatzstoffe verarbeitet, die in Katzenfutter nichts verloren haben. Hierzu können sowohl minderwertige Schlachtabfälle wie Hufe, Fell oder Federn, die als „tierische Nebenerzeugnisse“ deklariert werden können, als auch Getreide, Zucker, Mais oder Soja gehören.
Die drei wichtigsten Faktoren beim Futterkauf:
- Inhaltsstoffe
- Analytische Zusammensetzung
- Fütterungsempfehlung
Inhaltsstoffe: Die Grundlage
Die Grundlage eines hochwertigen Katzenfutters sind entsprechende Inhaltsstoffe. Diese sollten in erster Linie klar deklariert sein: Neben Fleisch darf auch ein geringer Anteil an tierischen Nebenerzeugnissen enthalten sein, da es sich hierbei auch beispielsweise um Innereien wie Herz, Leber und Magen handeln kann. Wenngleich reines Muskelfleisch zu bevorzugen ist, haben auch manche Nebenerzeugnisse eine Daseinsberechtigung.
Hierzu gehören jedoch keine Schlachtabfälle wie Fell oder Knochen!
Damit man sichergehen kann, dass – wenn überhaupt – nur hochwertige Nebenerzeugnisse im Futter enthalten sind, sollten die enthaltenen Inhaltsstoffe so genau wie möglich deklariert sein. Von Produkten mit Inhaltsstoffen wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (u. A. 4 % Rind)“ sollte man deshalb die Finger lassen und sich stattdessen für Produkte mit Inhaltsstoffen wie „90 % Rind (80 % Muskelfleisch, 5 % Herz, 5 % Lunge)“ entscheiden.
Tierische Nebenerzeugnisse im Katzenfutter – Was ist das?
Auch potenziell enthaltene pflanzliche Inhaltsstoffe sollten genau deklariert sein. Zwei bis fünf Prozent der Zutaten dürfen pflanzlichen Ursprungs sein – alles darüber hinaus ist für Katzen ungeeignet. Gemüse und bedingt auch Reis oder Getreide sind dabei okay. Sind Weizen, Mais oder Soja enthalten, ist jedoch Vorsicht geboten: Getreide kann von Katzen generell nur schlecht verstoffwechselt werden, sodass Katzen hiermit nur „leere“ Kohlenhydrate aufnehmen. Diese belasten die Verdauungsorgane und bieten dem Tier darüber hinaus keinen Mehrwert. Mais und Weizen gelten zudem als Auslöser für Futtermittelallergien.
Beispiel für eine schlechte Zutatenliste
Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse (33%), Getreide, Fisch und Fischnebenerzeugnisse (u.a. 4% Lachs), pflanzliche Eiweißextrakte, Mineralstoffe, Zucker.
Beispiel für eine gute Zutatenliste
83,9% Huhn (Hühnerherzen, Hühnerfleisch, Hühnerleber, Hühnerhälse, Hühnermägen),15% Kaninchen (Kaninchenherzen, Kaninchenleber), 1% Mineralstoffe, 0,1% Lachsöl.
Beispiel für eine gute Zutatenliste
Huhn (45%), Fleisch und Lachs Brühe (28%), Lachs (26%), Mineralstoffe (0,5%), Eierschalenpulver (0,5%)
Analytische Inhaltsstoffe: Bedingt hilfreich
Die analytischen Inhaltsstoffe allein geben nicht viel Aufschluss darüber, ob ein Katzenfutter hochwertig ist oder nicht. So kann beispielsweise ein hohes Maß an enthaltenen Proteinen auch aus pflanzlichen Quellen stammen, die der Katze nicht guttun. In Kombination mit einem Blick auf die Zutatenliste können die analytischen Inhaltsstoffe allerdings wertvolle Hinweise auf die Hochwertigkeit des Futters liefern.
Folgende analytische Bestandteile werden aufgeführt:
- Rohprotein
- Fett
- Rohasche
- Rohfaser
- Feuchtigkeit
Zwischen 5 und 15 Prozent Rohprotein sollte in hochwertigem Katzenfutter enthalten sein. Wie gesagt entscheidet hier die Quelle des Proteins. Aufschluss darüber gibt die Zutatenliste. Ist in erster Linie tierisches Protein enthalten, darf der Anteil an Rohprotein auch höher ausfallen. Gleiches gilt auch für Fett, von dem zwischen zwei und sieben Prozent enthalten sein sollte.
Bei Rohasche handelt es sich indes um die Menge an Mineralstoffen. Hiervon sollten zwischen 1,5 und 2 Prozent enthalten sein. Der Anteil an Rohfaser sollte indes mit unter 1 Prozent weitaus niedriger ausfallen, da es sich hierbei um Ballaststoffe handelt, die unverdaulich für Katzen sind. Ist ein hoher Anteil an Rohfaser im Futter enthalten, deutet das auf ein hohes Maß an pflanzlichen Inhaltsstoffen hin. Zu guter Letzt spielt schließlich die enthaltene Feuchtigkeit eine besonders wichtige Rolle: Zwischen 50 und 70 Prozent Feuchtigkeit sollte in hochwertigem Futter enthalten sein.
Zusatzstoffe, Vitamine und Mineralien
Neben den obligatorischen Zutaten und den analytischen Inhaltsstoffen sollte man beim Katzenfutterkauf auch auf Zusatzstoffe, Vitamine und Mineralien achten, die im Futter enthalten sind.
In erster Linie sollte dazu Taurin gehören: Taurin ist wichtig für den Stoffwechsel der Katze, es stärkt das Herz und verbessert die Sehkraft. Zwischen 400 und 2.500 mg sollten pro Kilo Katzenfutter enthalten sein. Dabei darf es ruhig auch etwas mehr sein: Fleisch und Innereien enthalten zwar grundsätzlich Taurin, dieses kann jedoch beim Garvorgang bei der Herstellung von Katzenfutter zerstört werden. Zudem sind keine möglichen Gesundheitsrisiken durch eine Überdosierung von Taurin bei Katzen bekannt.
- Das Verhältnis von Kalzium zu Phosphor sollte bei 1,2 zu 1 liegen
- Das Verhältnis von Kalium zu Natrium sollte bei 2,1 zu 1 liegen
Fütterungsempfehlung: Wie gut sättigt das Futter?
Die Fütterungsempfehlung gibt Aufschluss darüber, wie gut das Futter sättigt. Wird nur wenig Futter benötigt, um die Katze satt zu machen, spricht das für dessen Qualität und für ein hohes Maß an Nährstoffen. Etwa 200 Gramm pro Katze bei einem Gewicht von 5 Kilogramm sind empfehlenswert.
Was gehört nicht ins Futter?
Man kann hochwertiges Futter auch daran erkennen, was nicht darin enthalten ist. Dazu gehören in erster Linie die klassischen E-Stoffe, welche künstliche Zusatzstoffe deklarieren. Darüber hinaus beziehungsweise ergänzend dazu gehören auch folgende Stoffe nicht in hochwertiges Katzenfutter:
- Farbstoffe:
Unabhängig davon, ob es sich um natürliche oder um chemische Farbstoffe handelt: Hochwertiges Katzenfutter braucht keine zusätzlichen Farbstoffe. - Zucker und Geschmacksverstärker:
Zucker wird in Katzenfutter auch als Karamell, Cassia Gum oder Inulin deklariert. Zucker hat in Katzenfutter nichts verloren und sorgt nur für Diabetes und Übergewicht. Auch andere Geschmacksverstärker dienen lediglich der Akzeptanz von minderwertigem Futter. - Geliermittel
Auch zusätzliches Geliermittel ist nicht nötig. Zur Herstellung werden häufig ebenfalls E-Nummern oder stärkehaltige Zutaten verwendet, welche den Stoffwechsel der Katze belasten. - Konservierungsstoffe und Antioxidationsmittel
Diese Stoffe dienen der Haltbarkeit des Futters. Natürliche Antioxidationsmittel wie Vitamin C, das beispielsweise aus Zitronensäure gewonnen wird, sind dabei noch vertretbar. Künstliche Konservierungsstoffe wie Kaliumsorbat (E202) sind hingegen zu vermeiden.
Wie sinnvoll ist Spezialfutter?
Im Tierfachhandel sind verschiedene Futtersorten für die verschiedensten Lebenslagen und Arten von Katzen verfügbar: Angefangen beim Kittenfutter existiert Futter für bestimmte Rassen und für besondere Krankheiten oder „Lifestyles“. Während Kitten- und Seniorenfutter noch eine gewisse Daseinsberechtigung genießt, da es Kitten mit besonders vielen Nährstoffen für ihr Wachstum versorgt und besonders wenige Kalorien für ruhige und schläfrige Katzensenioren mitbringt, sind andere Futtersorten reine Geldmacherei. Langhaarkatzen, Wohnungskatzen oder bestimmte Rassen fressen dieselben Mäuse und dementsprechend ist es auch nicht nötig, ein spezielles Futter bereitzustellen. Anders sieht das hingegen bei Katzen mit Krankheiten oder Unverträglichkeiten aus.
Fazit: Katzen würden Mäuse kaufen
Im abschließenden Fazit können wir festhalten, dass Katzenfutter so ursprünglich wie möglich sein sollte. In gutem Katzenfutter sind nahezu ausschließlich Fleisch und hochwertige Nebenerzeugnisse wie Innereien vorhanden. Das Futter bietet genug Feuchtigkeit und keine unnötigen Zusatzstoffe. Dabei sättigt es gut, indem es viele Nährstoffe mitbringt, welche die Verdauung der Katze nicht belasten. Bietest du deinem vierbeinigen Begleiter nun noch etwas kulinarische Abwechslung, hast du den Grundstein für ein langes und gesundes Leben deiner Katze gelegt.